Alpiq 2009: Umsatz und Gewinn rückläufig
Für 2010 wird mit einem Ergebnis auf Niveau des Berichtsjahres gerechnet. Der Umsatz sank von Januar bis Dezember um 7,4% auf 14’822 Mio CHF. Hauptgründe für den Rückgang sind laut Alpiq das deutlich tiefere Preisniveau im europäischen Grosshandel, Fremdwährungseinflüsse sowie regulatorische Hindernisse im Energiehandel und im Vertrieb.
Energieabsatz um 4,4 Prozent gesteigert
Der Energieabsatz erhöhte sich zwar um 4,4% auf 135’248 TWh, der allgemeine Preis- und Margendruck wirkte sich allerdings negativ auf das Gesamtergebnis aus. Der EBITDA sank um 5,0% auf 1’545 Mio CHF und der EBIT um 7,2% auf 1’064 Mio CHF. Es resultierte ein um 7,7% tieferer Reingewinn von 676 Mio CHF. Das operative Ergebnis belasteten Aufwendungen für die Fusion, erhöhte Kosten aufgrund der ElCom-Entscheide in der Schweiz, Abgaben für Systemdienstleistungen an die Swissgrid, die Insolvenz eines grossen Vertriebspartners in Tschechien sowie tiefere Gewinne von Beteiligungen, insbesondere der italienischen A2A. Zudem seien in einigen europäischen Ländern höhere Steuern angefallen, so Alpiq.
Markterwartungen erfüllt
Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Erwartungen der Analysten weitgehend getroffen. Die Bank Vontobel hatte einen Umsatz von 14’883 Mio, einen EBIT von 1’038 Mio und einen Reingewinn von 662 Mio CHF prognostiziert. Bei der ZKB lauteten die entsprechenden Schätzungen auf 14’669 Mio, 1’043 Mio und 682 Mio CHF. Nach Segmenten ging der Umsatz in der Sparte Energie um 7,8% auf 12’756 Mio CHF zurück und im Bereich Energieservice um 5,1% auf 2’127 Mio CHF. Die konjunkturelle Situation beeinträchtigte das Wachstum und den Resultatbeitrag des Segments Energieservices, insbesondere in Deutschland, hiess es.
Kostengünstige Finanzierungstätigkeit
Aus operativer Sicht wertet Alpiq den Geschäftsverlauf als positiv. Vor allem die Produktion Schweiz und Zentraleuropa – ausserordentliche hohe Verfügbarkeit der Kraftwerke – sowie das Asset Trading und die Optimierung hätten erfolgreich gearbeitet. Das europaweite Vertriebsgeschäft und der Schweizer Teil des Energieservice-Geschäftes hätten trotz schwieriger Rahmenbedingungen erfreuliche Ergebnisbeiträge geleistet. Positiv wirkten sich auch die erfolgreiche Entwicklung der nuklearen Stilllegungs- und Entsorgungsfonds sowie die kostengünstige Finanzierungstätigkeit aus.
Payout-Ratio von 30 auf 35 Prozent erhöht
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vor, auf dem erhöhten Aktienkapital insgesamt 237 (VJ 218) Mio CHF beziehungsweise 8,70 CHF je Namensaktie als Dividende auszuschütten. Dies entspreche einer Payout-Ratio von 35 (30)%. Das Unternehmen ging aus dem Zusammenschluss der Atel Holding AG und der Westschweizer EOS Holding hervor und nahm die Geschäftstätigkeit im Februar 2009 auf. Der Vorjahresvergleich basiert auf pro-forma-Werten.
«2010 bleibt sehr ansporuchsvoll»
Mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung erklärte das Unternehmen, das Jahr 2010 bleibe sehr anspruchsvoll. Der Preis- und Margendruck soll sich teilweise noch verschärfen. Eine für das Geschäft bedeutsame Erholung der Wirtschaft werde voraussichtlich erst gegen Ende 2010 eintreten und das regulatorische Umfeld bleibe herausfordernd, hiess es. Zudem soll der Integrationsprozess auch 2010 finanzielle Mittel und Ressourcen binden. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen erwartet das Unternehmen für 2010 bei einem nochmals leicht rückläufigen Umsatz und Ergebnisse im Rahmen des Geschäftsjahres 2009. Mittelfristig eröffne die Zusammenführung von Atel und EOS zu Alpiq zusätzliche Geschäfts- und Wachstumsmöglichkeiten, hiess es. Erste Erfolge sollen 2010 in die Ergebnisse einfliessen. (awp/mc/ps/05)