Der Gewinn von Atel fiel um 5,8% auf 733 Mio CHF. Der Umsatz reduzierte sich um 4,1% auf 12,9 Mrd CHF. Das Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) stagnierte bei 1,001 Mrd CHF (-0,4%), wie es in der Mitteilung vom Freitag heisst. Der Energieabsatz fiel mit 96,3 Terawattstunden (TWh) gut ein Viertel kleiner aus als im Vorjahr. Damit wurden die Erwartungen der Analysten jedoch grossenteils übertroffen.
Finanzergebnis belastet Atel-Reingewinn
Den rückläufigen Gewinn unter dem Strich führt das Unternehmen auf die tiefere Bewertung von Finanzbeteiligungen und Wechselkursverluste zurück. Der Umsatzrückgang erkläre sich mit der geringeren Liquidität der Energiemärkte und der Anpassung in der Handels- und Vertriebstätigkeit, schreibt Alpiq. Das Segment Energie setzte mit 10,7 Mrd CHF 6,9% weniger um, der EBIT reduzierte sich um 5,7% auf 867 Mio CHF. Im Segment Energieservice stieg der Umsatz unter anderem dank des Grosskraftwerkbaus um 14,4% auf 2,24 Mrd CHF, der EBIT legte gar um 56,5% auf 133 Mio CHF zu.
EOS wächst kräftig
Die deutlich kleinere EOS erhöhte den Umsatz im 2008 um 56% auf rund 3,5 Mrd CHF, der Gewinn stieg um 137% auf 205,9 Mio CHF und der EBIT fiel mit 228,9 Mio CHF gut doppelt so hoch aus wie im Vorjahr. Die Gewinnsteigerung klammert allerdings eine Wertberichtigung im 2007 aus: Inklusive dieser Wertberichtigung wäre der Reingewinn 2008 um über 100 Mio CHF geschrumpft. Der Energieabsatz von EOS stieg im letzten Jahr um 15% auf 34,9 TWh.
Dividende von 10 Franken
Atel und EOS sind seit Anfang Februar zu Alpiq fusioniert. Werden die beiden Abschlüsse zusammengeführt, kam Alpiq im 2008 auf einen Umsatz von 15,8 Mrd CHF, einen EBIT von 1,2 Mrd CHF und einen Gewinn von 790 Mio CHF. Der Alpiq-Verwaltungsrat will der Generalversammlung vom 23. April 2009 eine Dividende von 10 CHF je Aktie vorschlagen. Im Vorjahr hatten die Atel-Anteilseigner eine Nennwertrückzahlung von 10 CHF je Aktie erhalten.
Kein detaillierter Ausblick für 2009
Zum laufenden Geschäftsjahr 2009 erklärte Alpiq, angesichts konjunktureller und regulatorischer Unsicherheiten sei die Abgabe einer Umsatz- und Ergebnisprognose verfrüht. Synergien ergäben sich etwa durch deutlich grössere Produktionskapazitäten, neue Beschaffungsquellen und zusätzliche Kundenbeziehungen und würden sich mittelfristig positiv auf Geschäft und Ergebnisse auswirken.
Q1 «nicht so schlecht angelaufen»
Allerdings zieht der Konzern ein vorsichtig optimistisches Fazit zum angelaufenen ersten Quartal 2009. «Es ist nicht so schlecht angelaufen», sagte CFO Kurt Baumgartner auf Anfrage von AWP. Die verhältnismässig guten Perspektiven liegen dem Finanzchef zufolge unter anderem an den kalten Temperaturen und an den hohen Speicherständen der Wasserkraftwerke.
Lob von Analysten
Die Analysten reagierten positiv auf den Zahlenausweis. Vor allem die Entwicklung auf operativer Stufe findet Lob. Das Geschäftsjahr 2009 dürfte schwierig werden, meinen sie jedoch. Auch ohne quantitative Prognosen attestieren sie Alpiq mittelfristiges Synergiepotential.
Aktie sinkt
An der Börse war die Reaktion dagegen negativ. Die Valoren bauen ihre Verluste im Tagesverlauf aus und notieren bis um 13.30 Uhr 5,9% tiefer auf dem bisherigen Intraday-Tief bei 460 CHF. Der Gesamtmarkt – gemessen am SPI – gibt derweil 2,8% ab. (awp/mc/ps/07)