Für das Gesamtjahr 2008 reduziert Also die Gewinnerwartungen deutlich, hält jedoch am Umsatzziel fest. Im dritten Quartal erwirtschaftete Also einen Reinverlust von 2,4 (VJ +7,6) Mio CHF. Der Umsatz kletterte dagegen um 4% auf 1’288 (1’240,7) Mio CHF, wie die Tochtergesellschaft des Aufzugherstellers Schindler am Dienstag mitteilte.
Umsatz in den ersten 9 Monaten um 8 % gesteigert
In den ersten neun Monaten steigerte das Unternehmen den Umsatz um 8% auf 3’782 (3’509) Mio CHF und der Betriebsgewinn stieg um 16% auf 28,9 (25,0) Mio CHF. Aufgrund der um rund 4 Mio CHF gestiegenen Finanzierungskosten (+17%) und höheren Steuern liegt das Konzernergebnis mit -0,3 Mio CHF unter dem Vorjahresniveau von 0,1 Mio CHF.
Starkes Umsatzwachstum in der Region Schweiz/Deutschland
Die verschiedenen Regionen zeigen ein unterschiedliches Bild der Entwicklung des Unternehmens. In der Region Schweiz/Deutschland steigerte Also in den ersten neun Monaten den Umsatz um 15% auf 2’197 Mio. Der Betriebsgewinn lag für diese Region leicht unter dem Vorjahreswert, da sich in Deutschland die Wettbewerbssituation gegenüber dem Vorjahr deutlich verschärft habe.
Kleiner Betriebsgewinn in Skandinavien
In den Ländern Finnland, Norwegen und Schweden lag der Umsatz mit 1’205 Mio CHF um 3% über dem Vorjahr. Nach einem deutlichen Betriebsverlust im Vorjahr resultierte in dieser Region in den ersten neun Monaten ein kleiner Betriebsgewinn. In den osteuropäischen Ländern ging der Umsatz in den ersten neun Monaten gegenüber der Vorjahresperiode insgesamt um 13% zurück. Der Betriebsgewinn lag in dieser Region ebenfalls deutlich tiefer als im Vorjahr.
Die baltischen Staaten verbuchten aufgrund der deutlichen wirtschaftlichen Abkühlung teilweise starke Umsatzrückgänge, konnten aber dennoch einen angemessenen Betriebsgewinn erzielen. Hingegen lag der Betriebsverlust in Polen deutlich höher als im Vorjahr.
Massnahmen eingeleitet
Wegen der insgesamt unbefriedigenden Entwicklung hat Also zur nachhaltigen Verbesserung des Konzernergebnisses verschiedene Massnahmen eingeleitet. Alle Konzerngesellschaften seien angewiesen worden, aufgrund der stark gestiegenen Transportkosten in Zukunft die Frachtkosten konsequent und verursachungsgerecht an den Handel zu belasten. Zudem werde in allen Tochtergesellschaften geprüft, welche Preisanpassungen notwendig sind, um den stark gefallenen Durchschnittspreisen sowie den deutlich gestiegenen Finanzierungskosten entgegen zu wirken.
Rückzug aus Polen
Also will sich zudem vor Jahresende aus Polen zurückziehen. Die 2005 gegründete polnische Tochtergesellschaft habe in den vergangenen zwei Jahren die Marktposition nicht entscheidend verbessert. Sie habe damit keine Aussicht, mittelfristig zu den führenden Distributoren aufzuschliessen und sich so eine nachhaltige Profitabilität zu sichern, heisst es von Also.
Stilllegung der Tochtergesellschaft in Schweden nicht ausgeschlossen
In Schweden läuft es für Also ebenso wenig rund. Die skandinavische Tochtergesellschaft konnte den Betriebsverlust gegenüber dem Vorjahr zwar stark reduzieren, habe aber bisher die kritische Grösse nicht erreicht, um nachhaltig profitabel zu arbeiten. Aus diesem Grund werden für die Tochtergesellschaft verschiedene Optionen einschliesslich einer Stilllegung evaluiert.
Konzerngewinn-Aussichten stark reduziert
Aufgrund des eingetrübten wirtschaftlichen Umfeldes geht Also mittlerweile davon aus, dass die Nachfrage nach IT-Produkten im vierten Quartal tiefer ausfallen wird. Für 2008 rechnet Also zwar weiterhin mit einem Konzernumsatz von leicht über 5 Mrd CHF. Allerdings erwartet das Unternehmen einschliesslich der Stilllegungskosten von Polen einen deutlich tieferen Konzerngewinn von 3 bis 4 Mio CHF. Bei Vorlage der Halbjahreszahlen im Juli war Also für das laufende Jahr noch von einem Konzerngewinn von 15 bis 17 Mio CHF ausgegangen. (awp/mc/pg/07)