Alstom spürt Krise – Auftragseingang eingebrochen
Das war aber nach Einschätzung von Analysten deutlich besser als vom Markt erwartet. Deshalb legte die Aktie des Herstellers von Kraftwerken und Zügen bis zum Mittag um 1,13 Prozent auf 43,5 Euro zu, während der Gesamtmarkt leicht verlor. Der Umsatz stieg von April bis Juni nach Unternehmensangaben um 7 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Dabei profitierte das Unternehmen von seinem hohen Auftragsbestand, der Ende Juni bei 46,6 Milliarden Euro lag. Der Konzern bestätigte sein Ziel, im März 2010 eine operative Marge von neun Prozent zu erreichen.
Rückgänge im Kraftwerksgeschäft erwartet
Der Auftragseingang liege zwar deutlich unter dem des Vorjahreszeitraums, aber auf dem Niveau der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2009/10, erklärte Alstom in seiner Mitteilung. Vorstandschef Patrick Kron sprach von einem zufrieden stellenden Ergebnis. Kurzfristig erwarte er, dass die Nachfrage im Bahnbereich dank der Konjunkturprogramme stabil bleiben werde. So steht ein Milliarden-Vertrag für die Lieferung neuer Regionalzüge an die französische Staatsbahn SNCF kurz vor dem Abschluss. Dagegen sei in der Energiesparte wegen der Wirtschaftskrise mit Verschiebungen bei geplanten Kraftwerksneubauten, zu rechnen. Insgesamt erwarte er einen niedrigen Auftragseingang im zweiten Quartal, sagte der Alstom-Chef in einer Telefonkonferenz.
Q1-Bestellungen um ein Drittel eingebrochen
Im ersten Geschäftsjahresviertel gingen die Bestellungen im Kraftwerksbereich um fast ein Drittel auf drei Milliarden Euro zurück, die Aufträge für neue Züge sanken um 17 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zurück. Alstom betonte dabei, dass der Wert des Vorjahresquartals in dieser Sparte durch einige aussergewöhnlich grosse Aufträge verzehrt gewesen sei. Im Geschäftsjahr 2008/09 hatte Alstom seinen Umsatz um elf Prozent auf 18,74 Milliarden Euro und den Überschuss um 30 Prozent auf 1,11 Milliarden Euro gesteigert, die Dividende erhöhte der Konzern um 40 Prozent auf 1,12 Euro je Aktie. (awp/mc/ps/04)