Alternative Suchmaschine Wikia startet – Nutzer sollen mitwirken
Wales betonte, dass es sich bislang um eine vorläufige Version handle, die nur 50 bis 100 Millionen Internet-Seiten durchsuche. Das ist ein Bruchteil des Datenbestandes der Konkurrenten Google, Yahoo! oder MSN von Microsoft . Wie beim Online-Lexikon Wikipedia setzen die Wikia-Betreiber auf die Mitarbeit der Nutzer. Diese sollen Suchergebnisse bewerten und ergänzen.
«Transparenz und Offenheit» gewährleisten
Wales begründet seine Initiative gegenüber der Wochenzeitung «Die Zeit» kürzlich damit, dass alle Suchmaschinen geschlossene Systeme seien und jeweils einer Firma gehörten. Als «Bürger des Internets» müsse man jedoch «Transparenz und Offenheit» gewährleisten. Anders als Wikipedia ist die Suchmaschine aber ein kommerzielles Projekt. Betreiber ist die Firma Wikia.com, die Wales 2004 gründete. Die Suchmaschine soll sich über Werbung finanzieren, an der die freiwilligen Mitarbeiter jedoch nicht beteiligt werden sollen.
Eine Open-Source-Software
Als Beispiel für die Mitarbeit nannte Wales, wenn etwa mehrere Surfer eine Seite als Spam (Müll) markierten, erscheine diese nicht mehr in den Ergebnislisten. Zudem handelt es sich bei Wikia um eine Open-Source-Software. Der Quellcode ist – anders als etwa bei Google – frei verfügbar. Somit können Nutzer mit Programmierkenntnissen nachvollziehen, wie die Suchergebnisse zustande kommen und die Software selbst weiterentwickeln.
Google testet Konkurrenz zu Wikipedia
Der Suchmaschinenbetreiber Google hatte im Dezember angekündigt, eine neue Wissensdatenbank mit dem Namen «Knol» zu testen, in direkter Konkurrenz zu Wikipedia. (awp/mc/ab)