Stark gestiegen ist auch der Verbauch von Aluminium in der Schweiz. Er belief sich auf 191’500 Tonnen, über 10’000 Tonnen oder 5,8% mehr als im Vorjahr. Pro Kopf wurde damit 25,5 Kilogramm des Werkstoffes verbraucht, wie der Aluminium-Verband Schweiz am Montag bekanntgab. Über die letzten fünf Jahre gesehen ist damit der Pro-Kopf-Verbrauch um knapp 20% angestiegen. Im europäischen Vergleich bewegt sich die Schweiz damit im Mittelfeld. Nur knapp ein Fünftel des Alus wird in Form von Lebensmittelverpackungen wie Dosen, Tuben oder Kaffeekapseln verbaucht.
Boomende Automobilindustrie
Die Schweizer Aluminium-Produzenten profitierten insbesondere von der boomenden Automobilindustrie, wie Markus Tavernier, Präsident des Aluminium-Verbands, vor den Medien in Zürich sagte. Allerdings ist es nicht allein die Zahl der weltweit verkauften Fahrzeuge, welche die Produzenten freut. Die Diskussion um den Klimawandel und die sich abzeichnende Verschärfung des europäischen Gesetze zu den CO2-Emissionen würden die Bedeutung von Aluminium im Automobilbau noch verstärken, so Tavernier. Potenzial für Gewichtsreduktionen gebe es namentlich noch bei der Karosserie.
Konkurrenzfähige CH-Produzenten
Wie konkurrenzfähig die Schweizer Produzenten namentlich aufgrund ihres Technologiestandes sind, illustrierte Tavernier anhand der Novelis Switzerland AG in Siders VS. Sie liefert nicht nur Autoproduzenten im EU-Raum Alu-Bleche für Motorhauben, Kotflügel oder Türen, sondern auch solchen in den USA oder in Korea. Zum Wachstum bei den Schweizer Aluminiumproduzenten beigetragen haben aber die anhaltend gute Auslastung bei den Flugzeugbauern und der Investitionsbedarf in S-Bahnen und Vorortszüge, bei deren Bau viel Alu im Spiel ist. Gestiegen ist auch die Aluminiumnachfrage für Verpackungen.
Schwierige Situation in Baubranche
Für in der Baubranche tätige Aluminiumverarbeiter indes ist Situation weniger günstig. Wegen Überkapazitäten und der sinkenden Bautätigkeit leiden sie unter Preisdruck – sie haben gemäss Aluminium-Verband letztes Jahr zwar mehr Metall verarbeitet, ihre Rentabilität ist aber gesunken. Fürs laufende Jahr rechnet die Aluminium-Industrie laut Tavernier erneut mit einer positiven Entwicklung. Zwar müsse mit weiteren Preissteigerungen für Rohaluminium gerechnet werden, aufgrund des bisherigen Verlaufs dürfte aber selbst in der Baubranche das Niveau von 2007 gehalten werden können.
Wachstumsmarkt Transportbereich
Weiterhin auf Wachstum stünden die Zeichen im Transportbereich, wenn auch die letztjährige Wachstumsrate in einigen Segmenten nicht mehr zu wiederholen sei. Im Verpackungsbereich deuteten Investitionen der Abpacker im In- und Ausland darauf hin, dass das 2-%-Wachstum von 2007 sogar noch übertroffen werden könnte, heisst es beim Verband. (awp/mc/ps)