Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg zuvor berichtet hatte, war auch die US-Handelskette Wal-Mart an einer Übernahme des Windel-Spezialisten interessiert. Quidsi vertreibt über die Websites diapers.com und soap.com Windeln, Baby-Ausstattung und Drogerie-Artikel. Erst kürzlich hat das Unternehmen auch die Online-Boutique BeautyBar.com an den Start gebracht und vertreibt darüber Kosmetikartikel. «Ich bin mir nicht sicher, was unangenehmer ist – Windeln zu wechseln, zu viel dafür zu bezahlen oder keine mehr vorrätig zu haben», sagte Amazon-Chef Jeff Bezos. Amazon erhoffe sich durch die Übernahme, den Kundenstamm um junge Eltern zu erweitern.
Jährlich 500 Millionen Windeln verkauft
Quidsi wurde 2005 von Vinit Bharaba und Marc Lore gegründet, die das Unternehmen heute noch führen. Im laufenden Jahr dürfte der Anbieter voraussichtlich 500 Millionen Windeln absetzen. Für 2010 erwartet das Unternehmen einen Umsatzzuwachs um 67 Prozent auf 300 Millionen Dollar. Bis 2012 soll der Umsatz nach Schätzungen von Lore auf 1,3 Milliarden Dollar steigen. Diese Prognose könnte auch den vergleichsweise hohen Kaufpreis rechtfertigen. Die Übernahme soll bis zum Dezember abgeschlossen sein.
Massiver Ausbau der Amazon-Produktpalette
Amazon investiert seit Jahren massiv in den Ausbau seiner Produktpalette und verstört damit teils seine Aktionäre. 2009 hatte der weltgrösste Online-Einzelhändler etwa den Schuhverkäufer Zappos.com für 1,2 Milliarden Dollar übernommen. Dank der ständigen Erweiterung der Produktpalette konnte sich der einstige Online-Buchhändler bislang erfolgreich gegen Konkurrenten wie Ebay behaupten. (awp/mc/ps/23)