AMD wieder mit roten Zahlen

Dies teilte das Unternehmen nach US-Börsenschluss am Donnerstag mit. Konzernchef Dirk Meyer sagte, die Nachfrage der Verbraucher sei schwächer als erwartet gewesen. AMD hatte bereits im September angekündigt, dass der Umsatz unter dem Wert des zweiten Quartals liegen werde, weil sich Notebooks schlechter verkaufen als gedacht. Mit einem Rückgang von 2 Prozent im Quartalsvergleich traf das Unternehmen die prognostizierte Spanne von 1 bis 4 Prozent.


Fertigung an Investoren verkauft
Auf dem Weg aus der Krise hatte AMD seine Fertigungslinien – darunter auch in Dresden – unter dem Namen Globalfoundries abgespalten und mehrheitlich an Investoren verkauft. Inzwischen hält AMD nur noch gut ein Viertel an dem Geschäft. Abschreibungen im Zusammenhang mit Globalfoundries drücken AMD nun aber schon im zweiten Quartal in Folge in die roten Zahlen. Schon im zweiten Quartal hatte AMD deshalb ein Minus von 43 Millionen Dollar verbucht.


Bessere Resultate als 2009
Insgesamt läuft das Geschäft von AMD in diesem Jahr aber immer noch besser als 2009. Nach drei Quartalen weist der Konzern einen Gewinn von 96 Millionen Dollar aus. Vor einem Jahr standen Ende September dagegen rote Zahlen von 874 Millionen Dollar in der Bilanz. Dann verhalf jedoch ein Milliarden-Scheck von Intel AMD doch noch zu schwarzen Zahlen. Die Unternehmen hatten mit der Zahlung Wettbewerbs- und Patentstreitigkeiten beigelegt.


Intel klar Marktleader
Beim AMD-Erzrivalen Intel hatte die geschwächte Nachfrage der Privatkunden zuletzt zwar auch Bremsspuren hinterlassen. Der Branchenprimus, der rund 80 Prozent des Marktes hält, spielt jedoch in einer anderen Liga. Intel steigerte im dritten Quartal die Erlöse um 18 Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar. Der Gewinn sprang um 59 Prozent auf knapp drei Milliarden Dollar hoch.


AMD mit neuartigen Produkten
AMD hatte Intel immer wieder in einzelnen Bereichen wie etwa Server-Chips zusetzen können, der grosse Rivale eroberte die Positionen jedoch immer wieder zurück. Vor einigen Jahren riskierte AMD die Übernahme des Grafik-Spezialisten ATI, um Intel mit neuartigen kombinierten Produkten die Stirn zu bieten. Die Integration von ATI verschlang jedoch Milliarden und dauerte deutlich länger als gedacht. Erst im ersten Quartal 2010 schrieb AMD erstmals wieder aus eigener Kraft schwarze Zahlen von 257 Millionen Dollar. (awp/mc/ss/29)

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