Die Branche könne in ihrer heutigen Form Ölpreise von mehr als 125 Dollar (pro Fass) nicht aushalten, sagte der Chef des American Airlines-Mutterkonzerns AMR, Gerard Arpey. Dies gelte erst recht wegen der zusätzlichen Schwäche der US-Wirtschaft.
Zusatzgebühren: 15 Dollar für Aufgabe des ersten Gepäckstücks
Die Gesellschaft will mindestens 75 Flugzeuge ihrer Flotte stilllegen. Hinzu kommen neue oder erhöhte Zuschläge auf die Tickets. «Unser Unternehmen und die Branche können es sich einfach nicht leisten, nur still da zu sitzen, und darauf zu hoffen, dass sich die Bedingungen verbessern», sagte Arpey. Im ersten Quartal 2008 gab die Airline nach eigenen Angavben 665 Mio. Dollar mehr für Treibstoff aus als im Vorquartal. Um die gestiegenen Kosten weiter aufzufangen, will American Airlines eine Reihe neuer Gebühren einführen. Das Aufgeben des ersten Gepäckstücks soll den Angaben zufolge künftig 15 Dollar kosten.
Airline-Aktien unter Druck
Der Aktienkurs des AMR-Konzerns stürzte nach den Äusserungen um mehr als 15 Prozent ab. Auch die ohnehin gebeutelten Notierungen anderer amerikanischer Fluggesellschaften gerieten an der Börse schwer unter Druck. Die grossen US-Airlines flogen zum Jahresauftakt alle wieder ins Minus. Unter dem hohen Kostendruck laufen Fusionsgespräche in der Branche auf Hochtouren. Erst Mitte April hatten Delta und Northwest ihren Zusammenschluss zur dann weltgrössten Fluggesellschaft nach Passagierzahlen angekündigt. Sie erhoffen sich Kosteneinsparungen und Wettbewerbsvorteile. Auch die Lufthansa-Partner United Airlines und US Airways verhandeln laut Berichten miteinander. (awp/mc/pg)