Ein Platzen dieser Blase könnte das Wachstum in Amerika von derzeit rund vier Prozent halbieren und damit eine weltweite Krise auslösen, wird in dem TV-Bericht gewarnt.
«Das ist völlig verrückt»
Auch der US-Starökonom Paul Krugman gibt zu bedenken: Das ganze Wachstum beruhe auf dem Kauf von Immobilien. «Es schaut aus wie das letzte Stadium der Technologieblase. Das ist völlig verrückt. Die Leute nehmen sich Kredite ohne eigenes Kapital. Wenn das platzt, dann bekommen wir echte Probleme: Die Preise brechen ein, Hausverkäufe gehen drastisch zurück, die Bautätigkeit geht gegen Null, der Konsum bricht ein, Geschäfte werden geschlossen, illustriert der Wirtschaftsexperte via «Bayern alpha» die Folgen. «Wir schlittern sehr wahrscheinlich in eine Rezession, aus der wir sehr schwer wieder herauskommen.»
FDIC gibt Warnung aus
Die FDIC (Federal Deposit Insurance Comp.), die die Bankeinlagen versichert, habe eben eine Warnung ausgegeben, da sie wegen der exzessiven Ausleihungen besorgt sei. «Wir haben also ein Bankenproblem», fürchtet Krugman. Der Staat werde die Banken jedoch retten wie in den achtziger Jahren. «Ein echtes Problem haben wir jedoch, wenn die Blase platzt». Um den Aktienmarkt ist der Investor Soros nicht besorgt: «Nein. Sicher, wenn es der Wirtschaft schlecht geht, geht es auch der Börse schlecht», räumt er ein. Doch er «glaube nicht, dass sie an der Börse diese Überbewertung haben wie bei den Immobilien.»
«one size fits all»
In der TV-Sendung rechnet Krugman auch aus, dass das hohe amerikanische Defizit den Dollar ins Rutschen bringen muss. Heftig attackiert er den Euro, zumal «one size fits all» nicht funktionieren könne – also eine Währung für unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklungen in Europa. Deshalb müsse sich Europa, insbesondere Italien auf eine lange Stagnation und hohe Arbeitslosigkeit einstellen. (awp/mc/gh)