Amgen baut neues Werk in Irland – Absage an Galmiz

In der südirischen Stadt würden mehr als 1 Mrd. Dollar (rund 1,26 Mrd. Fr.) investiert, gab das grösste Biotechunternehmen der Welt am Dienstag bekannt. Damit wolle der 1980 gegründete US- Konzern näher an den wachsenden Pharmamarkt Europa kommen. Baubeginn ist noch im laufenden Jahr, der Betrieb soll 2009 aufgenommen werden.


Gut ausgebildete Arbeitskräfte in Irland
Rolf Hoffmann, der Leiter des internationalen Geschäfts von Amgen, begründete den Standortentscheid an einer Medienkonferenz mit den vielen gut ausgebildeten Arbeitskräften in Irland. Zudem herrsche ein industriefreundliches Klima, die Biotechbranche boome. Neben der Infrastruktur lobte Amgen ausdrücklich auch die Unterstützung der irischen Regierung. Die Schweiz habe Irland in der Qualifikation zur Fussball-Weltmeisterschaft aus dem Rennen geschossen, «sie können nicht alles haben», scherzte Hoffmann.


Forschung und Entwicklung an verschiedenen Standorten
Die Forschung und Entwicklung will Amgen an verschiedenen Standorten in den USA und Grossbritannien ausbauen. Unter anderem entsteht im britischen Uxbridge ein neues Forschungszentrum.


Absage an die Schweiz
Die Absage an die Schweiz kommt nicht überraschend. Bereits am Vortag hatten irische Zeitungen berichtetet, dass die Würfel für Cork gefallen seien. Hoffnungen auf eine Ansiedelung des Biotechkonzerns hatten sich auch mehrere Orte in der Schweiz sowie Singapur gemacht. Ende 2004 waren in Galmiz FR 55 Hektaren Land zum Bau der Industrieanlage umgezont worden. Dagegen regte sich heftiger Widerstand insbesondere von Landschaftsschützern, weil Landwirtschaftsland im Grossen Moos überbaut worden wäre.


Hauptsitz von Luzern nach Zug verlegt
Trotz der Absage für die neue Fabrik geht die Schweiz nicht ganz leer aus. Amgen hat im letzten Jahr den neuen internationalen Hauptsitz von Luzern nach Zug verlegt. Von Zug aus wird der Konzern laut eigenen Angaben nicht nur Europa, sondern auch Australien, Asien, Russland und Lateinamerika bearbeiten. Damit wird Zug das Gegenstück zu Thousand Oaks in Kalifornien. «Der Biotech-Konzern führt sein Weltgeschäft aus Zug und nicht aus Kalifornien», erklärte Rolf Hoffmann. Gestartet werde mit den Aktivitäten in Russland, Mexiko und Brasilien.


Expansion soll bis zum Ende des Jahrzehnts abeschlossen werden
Bis zum Ende des Jahrzehnts sei die Expansion in osteuropäischen Ländern, Asien, Afrika und lateinamerikanischen Ländern vorgesehen. Die Schweiz sei ein idealer Ort für die weitere Expansion von Amgen in neue Märkte, äusserte sich Hoffmann. (awp/mc/gh)

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