AMS im 2. Quartal mit Reinverlust von 10,7 Mio. Euro

Von April bis Juni erzielte AMS einen Umsatz von 28,3 (VJ 46,3) Mio EUR, was einem Minus gegenüber dem Vorjahr von 39% entspricht. Die Bruttomarge sank auf 22% gegenüber 51% im Vorjahresquartal. Dies sei auf die weiterhin niedrige Auslastung der Produktion mit ihrem hohen Fixkostenanteil zurückzuführen, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Der EBIT betrug -11,7 (VJ Gewinn 6,4) Mio EUR. AMS verwies auf fortlaufende Ausgaben für kundenbezogene Produktentwicklungen, die sich neben der geringeren Bruttomarge negativ ausgewirkt hätten. Der Reinverlust (nach Steuern) lag bei 10,7 (VJ Gewinn 5,9) Mio EUR.


Unter den Erwartungen des Marktes
Mit diesen Quartalszahlen hat AMS die Markterwartungen verfehlt. Analysten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) für die Berichtsperiode mit einen Umsatz von 29,5 Mio, einem EBIT von -7,2 Mio und einem Reinverlust von ebenfalls 7,2 Mio EUR gerechnet.


Halbjahresverlust bei 18,7 Mio. Euro
Für das erste Halbjahr 2009 weist AMS einen Umsatz von 53,8 (87,5) Mio EUR aus. Der EBIT beläuft sich auf -20,2 (VJ Gewinn 10,1) Mio EUR, der Reinverlust auf 18,7 (VJ Gewinn 9,1) Mio EUR.


Auftragsbestand höher
Der Gesamtauftragsbestand (ohne Konsignationslager) betrug per Ende Juni 35,1 Mio EUR gegenüber 30,6 Mio EUR am Ende des Vorquartals. Per Ende Juni 2008 waren es 54,5 Mio EUR. Die Barmittel und kurzfristigen Anlagen gibt das Unternehmen mit 37,5 Mio EUR per Ende Juni an. Zusätzlich verfüge austriamicrosystems über weitere nicht ausgeschöpfte Kreditlinien.


Verhaltene Nachfrage im Kommunikationsgeschäft
Im Kommunikationsgeschäft spricht AMS von einer verhaltenen Nachfrage nach Beleuchtungsmanagementlösungen und Power-Management-ICs durch zwei der Top-5-Mobiltelefonanbieter. Bei einem dritten dieser Anbieter hätten sich die Liefermengen für eine Beleuchtungslösung auf niedrigem Niveau erhöht. Die Liefervolumina für MEMS-Mikrofonlösungen zeigten sich im zweiten Quartal erholt.


Schwaches Marktumfeld im Industrie- und Medizintechnikgeschäft
Das Industrie- und Medizintechnikgeschäft habe ungleichmässig zum Gesamtergebnis beigetragen, so AMS weiter. Das Marktumfeld sei weiterhin schwach, da Nachfrage und Orderverhalten der Kunden durch den weltweiten Wirtschaftsabschwung stark beeinträchtigt wurden. Für den Rest des Jahres rechnet die Chipherstellerin mit einer weiterhin schwierigen Situation.


Automotive: Verhaltene Nachfrage hält an
Im Bereich Automotive führt AMS die branchenweit niedrige Kundennachfrage und unregelmässiges Orderverhalten an. Die verhaltene Nachfrage dürfte über die nächsten Quartale anhalten, während OEMs und Zulieferer ihre Geschäftsmodelle anpassen würden. Ingesamt trug der Bereich Produkte 43,6 (VJ 75,7) Mio EUR zum Halbjahresumsatz bei. Das Foundry-Geschäft erwirtschaftete einen Halbjahresumsatz von 10,2 (VJ 11,7) Mio EUR. Es habe im zweiten Quartal und ersten Halbjahr trotz niedrigerer Umsätze wieder einen positiven Geschäftsbeitrag durch eine gestiegene Nachfrage nach hochwertigen Spezialprozessen gegeben, erklärte AMS. Die Lagerbestände sanken laut Mitteilung im zweiten Quartal als Folge der geringeren Produktion. AMS erwartet, dass diese aufgrund einer im Vergleich zum Produktionsniveau höheren Produktnachfrage weiter abnehmen.


Besserung im zweiten Halbjahr erwartet
Zu den Geschäftsaussichten hiess es, AMS operiere weiterhin in einem schwierigen Marktumfeld mit verminderter Visibilität in mehreren Kernmärkten. Dennoch habe sich zum Ende des zweiten Quartals eine merkliche Verbesserung des Auftragseingangs ergeben, die sich fortsetzen dürfte. Im zweiten Halbjahr 2009 erwartet das Unternehmen eine deutlich bessere Geschäftsentwicklung verglichen mit dem ersten Halbjahr. AMS gehe daher von einer starken Verbesserung des Betriebsergebnisses in den verbleibenden Quartalen aus. Zugleich sieht sich die Chipherstellerin dank «eines attraktiven Produktportfolios und einer steigenden Anzahl bei namhaften Kunden gewonnener Designprojekte» gut für die Zukunft positioniert. (awp/mc/pg/32)

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