AMS: Wirtschaftsflaute und Sondereffekte drücken Reingewinn
Von Januar bis Dezember 2008 sank der Umsatz um 4,7% auf 184,7 Mio EUR, auf Basis konstanter Wechselkurse waren es -2,2%. Die Bruttomarge stieg auf 51% gegenüber 50% im Vorjahr, der EBIT ging um 10,7% auf 25,0 Mio EUR zurück. Unter dem Strich resultierte ein mehr als halbierter Reingewinn von 12,3 (26,3) Mio EUR, wie das an der SIX kotierte, österreichische Unternehmen am Montagabend mitteilte.
4. Quartal belastet Jahresergebnis
Verantwortlich für diese Entwicklung zeichnete das vierte Quartal 2008 – noch bis in den Oktober hinein sei der Geschäftsverlauf besser als im Vorjahr gewesen, erklärte CFO Michael Wachsler-Markowitsch am Dienstag vor den Medien. So ging der Umsatz von Oktober bis Dezember auf 43,2 (59,5) Mio CHF zurück, unter dem Strich ergab sich ein Verlust von 6,2 Mio EUR nach einem Vorjahresgewinn von 10,1 Mio EUR.
Reingewinn durch Währungsabsicherungen belastet
Der Reingewinn wurde durch einen grösseren Verlust von rund 10 Mio EUR auf Währungsabsicherungen belastet. Der negative Effekt auf das Finanz- und Nettoergebnis resultiere aus der unerwartet starken Aufwertung des USD gegenüber dem EUR Ende 2008, die gemäss IFRS verbucht werden müssen, hiess es.
Auftragsbestand sinkt deutlich
Der Gesamtauftragsbestand ohne Konsignationslager belief sich per Ende Dezember auf 29,8 Mio EUR gegenüber 45,0 Mio EUR per Ende September. Der operative Cashflow stieg um 75% auf 47,5 (Ende 2007: 27,0) Mio EUR, die liquiden Mittel betrugen 30,7 Mio EUR per Ende Dezember gegenüber 23,1 Mio EUR per Ende 2007. Die Nettoverschuldung gibt AMS mit 31,2 (27,1) Mio EUR an, Grund für die Zunahme seien langfristige Finanzierungsaktivitäten.
Zusätzliche Sparmassnahmen
AMS rechnet für das Jahr 2009 mit einem Rückgang operativen Kosten um mehr als 10 Mio EUR. Dies sei auf zusätzliche Sparmassnahmen zurückzuführen, darunter ein weltweiter Personalabbau um rund 70 Mitarbeiter, der im ersten Quartal 2009 abgeschlossen werden soll. Wenn sich die Marktsituation weiter verschlechtert, will AMS weitere Einsparungen realisieren.
Dividene soll bei 0,28 Euro je Aktie liegen
Der Verwaltungsrat schlägt für 2008 erstmals eine Bardividende von 0,28 EUR je Aktie vor. Die Dividendenpolitik ziele auf eine regelmässige jährliche Ausschüttung von 25% des Nettoergebnisses ab, hiess es. Für 2007 hatte das Unternehmen – auf Aktionärsantrag und gegen den Willen der Konzernleitung – insgesamt 16,4 Mio EUR ausbezahlt. CEO John Heugle zeigte sich optimistisch, dass der Vorschlag Anklang bei den Aktionären findet. Die geplante Ausschüttungsquote sei eine robuste Zahl und stehe für eine nachhaltige Dividendenpolitik. Auch müsse das schwierige Umfeld berücksichtigt werden.
2009 zunächst negativ erwartet
AMS erwartet für 2009 einen negativen Trend der Geschäftsentwicklung zumindest für das erste Quartal und erste Halbjahr. Dies soll sich in einem merklichen Umsatzrückgang im Vergleich zum ersten Quartal und ersten Halbjahr des Vorjahres sowie einem negativen EBIT und Reingewinn niederschlagen. Die Bruttomarge soll 2009 bei rund 40% liegen, dies vor allem wegen der niedrigeren Auslastung. Im Verlauf des Geschäftsjahres dürfte sich die Auftragslage jedoch wieder verbessern. Die Aussagen von grossen Kunden signalisierten eine Normalisierung ab dem zweiten Quartal, erklärte der CEO. Auch gebe es keine Reduktion der Design-Aktivitäten der Kunden. «Die Projekte laufen normal weiter.»
Analysten enttäuscht
Analysten zeigten sich von den Zukunftserwartungen enttäuscht, honorierten jedoch die Kostenkontrolle. An der Börse dominieren die Verkaufsaufträge: Bis um 14.00 Uhr verlieren die Valoren in einem schwachen Gesamtmarkt 5,5% auf 9,00 CHF. Das Jahreshoch vom Mai 2008 lag noch bei 45,05 CHF. (awp/mc/pg/27)