Angebot für Potash auch aus Russland

Laut früheren Berichten will auch der chinesische Konkurrent Sinochem in einem Konsortium mit der indischen National Mineral Development Corporation (NMDC) einen Übernahmeantrag stellen. Fraglich ist allerdings, ob die kanadische Regierung einer Übernahme von Potash zustimmt. Eine Entscheidung dazu wird in Kürze erwartet.


BHP will 38,6 Milliarden Dollar zahlen
Phosagro-Chairman Wladimir Litwinenko habe Ende Oktober in einem Schreiben an Regierungschef Wladimir Putin um Finanzhilfe gebeten, schreibt die Zeitung. Die Übernahme werde es Russland gestatten, bis zu 70 Prozent des Weltmarktes für Kalidünger zu kontrollieren, erläuterte Litwinenko. Anfang November sei Potash mindestens 43 Milliarden US-Dollar wert gewesen. BHP will mit einem Aktienstückpreis von 130 Dollar für den Konzern insgesamt 38,6 Milliarden Dollar zahlen. Potash hatte das Angebot als zu niedrig abgewiesen.


Massiver Widerspruch gegen BHP
Phosagro war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Der Bericht über das mögliche Gegenangebot aus Russland platzt mitten in die entscheidende Phase des Übernahmekampfes. An diesem Mittwoch will die kanadische Regierung erklären, ob sie eine Übernahme von Potash genehmigen würde. Es gilt als wahrscheinlich, dass Premierminister Stephen Harper nur unter harten Auflagen zustimmt. Damit könnte eine Übernahme für BHP unattraktiv werden. In Kanada gibt es massiven Widerspruch gegen den Potash-Verkauf. Laut kanadischem Gesetz muss die Regierung grossen Übernahmen durch ausländische Unternehmen zustimmen.


Bislang vergebliche Suche nach «Wiessem Ritter»
Ein Phosagro-Gebot könnte Bewegung in die Auseinandersetzung bringen. Denn seit dem Übernahmeangebot von BHP wartet das Potash-Management vergeblich auf einen «weissen Ritter», der mit einem höheren Gegenangebot BHP ausstechen könnte. Daher klammerte sich Potash in seiner Abwehrhaltung zuletzt an die Regierung und an Gerichte.


Phosagro: Finanzierung noch unklar
Laut «Wedomosti» ist noch unklar, wie viel Geld Phosagro auf den Tisch legen könnte. In dem Brief, aus dem das Blatt zitiert, schreibt Unternehmenschef Litwinenko, dass er die kanadischen Behörden gut kenne und sie nicht gegen eine Allianz mit Russland seien. Zudem habe Phosagro mit kanadischen Banken gesprochen. Sie würden die Hälfte der nötigen Finanzierung bereitstellen, der Rest müsste von russischen Banken kommen. BHP erwägt dem Vernehmen nach eine Aufstockung seines Angebots, will aber zunächst die Entscheidung der kanadischen Regierung abwarten. (awp/mc/ps/07)

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