Anglo American hält nach Gewinneinbruch Aktionäre hin
Das Unternehmen kämpft darum, seine Rentabilität zu erhöhen. Die in Folge der Wirtschaftskrise eingebrochenen Rohstoffpreise setzten Anglo American im vergangenen Jahr schwer zu. Der Umsatz sank um gut ein Viertel auf 24,6 Milliarden US-Dollar. Der operative Gewinn brach um mehr als die Hälfte auf knapp 5 Milliarden Dollar ein und lag damit leicht über den Erwartungen von Analysten. Unter dem Strich stand ein mehr als halbierter Überschuss von 2,4 Milliarden Dollar.
Börse enttäuscht
Die Aktien von Anglo American verloren angesichts der Enttäuschung über die unklare Dividendenpolitik zum Handelsauftakt in London knapp 1,8 Prozent von ihrem Vortageswert. Die Anglo-Konkurrenten Rio Tinto und Xstrata hatten zuletzt trotz eines Gewinneinbruchs ihren Aktionären eine Ausschüttung versprochen und diese unter anderem mit der erwarteten Erholung der Weltwirtschaft begründet. Auch Anglo-Chefin Cynthia Carroll äusserte sich für ihre Branche optimistisch. Die mittel- und langfristigen Perspektiven seien gut. Die Schwellenländer China, Indien und Brasilien trieben das Wachstum an. Allerdings sei noch unklar, wie sich die Wirtschaft weiter entwickelt, wenn die staatlichen Konjunkturprogramme auslaufen.
Schlankeres Management
Im laufenden Jahr will Carroll ihren Schwerpunkt wieder auf Kostensenkungen legen. 2009 hatte sie angeordnet, das Management zu reduzieren. Das Unternehmen soll künftig von sieben dezentralen Teams gelenkt werden, die nahe am operativen Geschäft arbeiten sollen. Das Hauptquartier in Grossbritannien soll nur noch die generelle Strategie vorgeben. Investoren und der mit einem Fusionsversuch gescheiterte Rivale Xstrata hatten bei Anglo American zuletzt eine zu grosse und wenig effiziente Verwaltung bemängelt.(awp/mc/ps/08)