Anstieg der Erwerbslosigkeit und der Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung nimmt weniger schnell zu: 6,6 Prozent der Erwerbsbevölkerung in der Schweiz sind davon betroffen, gegenüber 6,3 Prozent im Vorjahr. Dies geht aus den provisorischen Ergebnissen der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) für das 2. Quartal 2009 hervor.


Höhere Erwerbslosigkeit in der EU insgesamt
Zwischen dem 2. Quartal 2008 und dem 2. Quartal 2009 ist die durchschnittliche Erwerbslosenquote der EU-27-Länder um 2 Prozentpunkte angestiegen (von 6,8% auf 8,8%). Die Schweiz verzeichnete demgegenüber eine vergleichsweise niedrige Zunahme (von 3,4% auf 4,1%). Die Schweiz ist weiterhin eines der Länder, die von der Erwerbslosigkeit am wenigsten betroffen sind. Die höchste Zunahme der Erwerbslosenquote mussten die baltischen Staaten (Estland, Lettland und Litauen) sowie Spanien und Irland hinnehmen. Ausserdem beträgt in diesen Ländern sowie in Ungarn und in der Slowakei die Erwerbslosenquote über 10 Prozent.


Anstieg der Jugenderwerbslosigkeit
Die Erwerbslosenquote der 15-24-Jährigen nahm in der Schweiz innerhalb eines Jahres um 1,2 Prozentpunkte zu (von 7% im 2. Quartal 2008 auf 8,2% im 2. Quartal 2009). Der Anstieg in der EU ist deutlich höher: Eine von fünf Personen dieser Altersklasse in der EU ist heute erwerbslos (19,6% gegenüber 15% im Vorjahr). In Europa bleiben einzig die Niederlande, Österreich und Norwegen unter der 10%-Schwelle.


25-39-Jährige am stärksten betroffen
Innerhalb eines Jahres nahm die Erwerbslosenquote in der Schweiz durchschnittlich um 0,7 Prozentpunkte zu. Nicht nur in der jüngsten Altersgruppe, sondern auch bei den 25-39-jährigen Personen (+1,6 Prozentpunkte auf 4,7%) ist der Anstieg deutlich überdurchschnittlich. Dasselbe gilt für die Personen ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss (+1,3 Prozentpunkte auf 7,4%). Nur wenig über dem Durchschnitt liegt die Zunahme der Erwerbslosenquote bei den Personen ausländischer Staatsangehörigkeit (+0,9 Prozentpunkte auf 7,2%) sowie in der Westschweiz und im Tessin (+0,9 Prozentpunkte auf 5,6%).


Leichter Anstieg der Unterbeschäftigung
Im 2. Quartal 2009 zählte die Schweiz rund 294’000 Unterbeschäftigte, d.h. Teilzeiterwerbstätige, die ihr Arbeitspensum erhöhen möchten und innerhalb von drei Monaten für einen höheren Beschäftigungsgrad auch verfügbar wären. Ihr Anteil an der Erwerbsbevölkerung beträgt 6,6 Prozent (gegenüber 6,3% im 2. Quartal 2008). Ein Drittel der unterbeschäftigten Frauen (32%, 76’000 Personen) und über die Hälfte der unterbeschäftigten Männer (56%, 33’000 Personen) würden lieber Vollzeit als Teilzeit arbeiten. Die übrigen Unterbeschäftigten möchten ihren Beschäftigungsgrad erhöhen, aber nicht vollzeitlich arbeiten.


Zusätzlich gewünschtes Arbeitspensum entspricht 238’000 Vollzeitstellen
Insgesamt hatten im 2. Quartal 2009 demnach 10,7 Prozent der Erwerbsbevölkerung (476’000 Personen) keine oder nicht genügend Arbeit. Dieser Anteil ist gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal gestiegen (2008: 9,6%). Das von den Erwerbslosen bzw. Unterbeschäftigten zusätzlich gewünschte Arbeitspensum beläuft sich auf umgerechnet rund 238’000 Vollzeitstellen (gegenüber 192’000 im Vorjahr). 63 Prozent davon (151’000 Vollzeitstellen) sind auf Erwerbslosigkeit zurückzuführen, die somit weiterhin stärker ins Gewicht fällt als die Unterbeschäftigung (87’000 Vollzeitstellen).


Am 7. Oktober 2009 publiziert das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) die Zahlen zu den registrierten Arbeitslosen für den Monat September. (BFS/mc/pg)

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