Adobe wies die Vorwürfe am Donnerstag zurück und kündigte an, sich verstärkt auf andere Gerätehersteller zu konzentrieren. Apple-Gründer Jobs übt in dem Beitrag («Thoughts on Flash» – Gedanken zu Flash) heftige Kritik: Die Software sei veraltet, sicherheitsanfällig, batterieraubend und generell für Geräte mit Touchscreen ungeeignet. Zudem greife Apple bei den mobilen Geräten nicht auf Flash zurück, um zu verhindern, dass seine Entwickler auf externe Produkte und Firmen angewiesen seien.
Apple häufig kritisiert
Adobe Flash ist die derzeit am weitesten verbreitete Software zur Darstellung multimedialer und interaktiver Inhalte – nur nicht auf iPhone, iPod und iPad. Deswegen war Apple zuletzt häufig kritisiert worden. Jobs entgegnet, dass beinahe alle Flash-Videos im Internet auch im Darstellungsformat H.264 verfügbar und dadurch auf Apple- Geräten zugänglich seien. Die grösste Video-Plattform im Web, YouTube, werde beispielsweise komplett auf iPhone oder iPad dargestellt.
Jobs moniert Sicherheitslücken
Daneben wirft Jobs Adobe grosse Sicherheitslücken vor: «Wir wissen aus erster Hand, dass der Hauptgrund für abgestürzte Mac-Computer Flash ist.» Trotz gemeinsamer Anstrengungen seien die Probleme über Jahre geblieben.
Adobe sieht grosse Besorgnis bei Apple
Adobe-Chef Shantanu Narayen bezeichnete die technischen Vorwürfe in einem Interview mit dem «Wall Street Journal» (WSJ) als «Vorwand». Das Verhalten von Apple und Firmenchef Jobs zeige, «wie besorgt sie sind», dass auch Adobe Produkte anbieten werde, welche die gesamte Palette – Computer, Handys, Tablet-PC und Fernsehen – abdecken. Dass Apples Mac-Computer mit Flash abstürzen, «hat ebenso viel mit dem Apple-Betriebssystem zu tun», sagte Narayen. Den Vorwurf, die Akku-Laufzeiten mit Flash seien nur halb so lang als mit anderer Software, bezeichnete der Adobe-Chef als «offensichtlich falsch» – Tests hätten das Gegenteil gezeigt.
Fokus weg von Apple
Das Tischtuch zwischen Apple und Adobe scheint zerschnitten. Adobes Chef-Techniker Kevin Lynch teilte in einem Firmen-Blog mit: «Wir haben bereits entschieden, unseren Fokus nicht mehr auf Apple zu richten.» Andere Anbieter wie Google , Research In Motion (RIM) , Palm, Microsoft oder Nokia sollen nun verstärkt mit Adobe-Produkten ausgestattet werden. (awp/mc/pg/23)