Der Chef des US-Computerkonzerns räumte sein Mitwissen am Mittwochabend in Cupertino (Kalifornien) ein und entschuldigte sich für die Vorfälle. Finanzvorstand Fred Anderson legte seinen Posten nieder. Eine interne Prüfung der Vorgänge habe ernsthafte Bedenken wegen der Buchführungspraxis zweier früherer leitender Angestellter geweckt, teilte Apple mit. Deren Namen gab der Konzern nicht bekannt. Derzeitige Mitarbeiter seien nicht betroffen.
Auswirkungen auf die Buchführung nicht gekannt
Konzernchef Steve Jobs hat der Untersuchung zufolge von der Rückdatierung von Aktienoptionen zwar gewusst, davon aber nicht profitiert. Er habe die Auswirkungen auf die Buchführung nicht gekannt, hiess es von Unternehmensseite.
Zwischen 1997 und 2002 15 Fälle
Bei Unregelmässigkeiten mit Aktienoptionen geht es gemeinhin um die so genannte Rückdatierung. Statt den Preis für die Kaufoption am Kurs zum Zeitpunkt der Verabredung festzumachen, wird die Option auf einen Tag rückdatiert, an dem der Kurs besonders niedrig war. Bei Apple geschah dies laut dem Untersuchungsergebnis zwischen 1997 und 2002 in 15 Fällen und betraf sechs Prozent der ausgegebenen Aktienoptionen.
Neuberechnung des Gewinns
Die Neuberechnung des Gewinns wird laut Apple voraussichtlich wegen der korrigierten Steuern und der Abgaben in Bezug auf die Aktienoptionen notwendig. Eine deutliche Verschlechterung der Zahlen dürfte sich nach Einschätzung von IDC-Analyst Richard Shim auf den Aktienkurs auswirken. Der Branchenexperte von Piper-Jaffray, Gene Munster, sagte, er und andere Anleger seien erleichtert, dass Jobs seinen Posten trotz des Skandals behalten habe. Steve Jobs sei Apple, sagte Munster. (awp/mc/gh)