Das neue Modell, das auch den Mobilfunkstandard UMTS unterstützt, kostet deutlich weniger, weil es nun von den Mobilfunk-Betreibern subventioniert wird. In der Schweiz bieten Swisscom und Orange das Gerät mit 8 oder 16 Gigabyte Speicher gebunden an verschiedene Datentarife in zahlreichen Preis- und Abonnementskategorien an. Das erste iPhone war in der Schweiz nicht im offiziellen Verkauf erhältlich.
Doppelt so schnell wie das Vorgängermodell
Über den schnellen UMTS-Standard lädt das iPhone 3G Seiten aus dem Netz etwa doppelt so schnell wie das Vorgänger-Modell. Dies und einige weitere Funktionen gehen allerdings auch zulasten der Akku-Laufzeit. Manche Branchenbeobachter bemängeln zudem, dass die eingebaute Antenne für den GPS-Empfang für genaue Navigation zu schwach sein dürfte. Dennoch erhielt das iPhone 3G bereits viel Vorschusslorbeeren in der Branche. Vor allem der gleichzeitige Start des Online-Angebots in Apples «App Store» mit Software von Drittanbietern gilt als grosse Attraktion für das neue Gerät.
Zum Start rund 500 Programme und Spiele im «App Store»
Zum Verkaufsstart des iPhone 3G sollen bereits gut 500 Programme wie Spiele und zahlreiche Hilfssoftware von verschiedenen Entwicklern zur Verfügung stehen. Das neue iPhone repräsentiere damit einen seltenen Start einer neuen «Computerplattform», sagte Apple-Chef Steve Jobs dem «Wall Street Journal». Bisherige Versuche, eine mobile Software-Plattform zu etablieren, hätten eher «blutleere Anwendungen» hervorgebracht. «Für ein Handy gibt es bis heute nicht einen Bruchteil dessen, was es auf dem PC gibt», sagte Jobs. Etwa ein Viertel der Programme im «App Store» sei kostenlos. Von dem Rest kosteten 90 Prozent weniger als zehn Dollar. Bei Apple bleiben 30 Prozent der Erlöse, der Rest geht an die Entwickler. Ein 100 Millionen Dollar schwerer Fonds gewährt ausgewählten Entwicklern die nötige Finanzierung.
Massstab für die ganze Handy-Industrie
Das erste iPhone von Apple avancierte vor einem Jahr bereits kurz nach Verkaufsstart zum Kultobjekt und wurde trotz einiger bemängelter Schwächen schnell zum Massstab für die ganze Handy-Industrie. Vor allem die leichte Bedienbarkeit mit dem Finger über das «Multi- Touch»-Display hatten viele Handy-Hersteller zu kopieren versucht. Mit dem neuen Gerät, das sich mit Exchange-Servern verbinden kann und somit erstmals auch Business-Funktionen wie Push-E-Mail oder Kalender unterstützt, zielt Apple nun neben der Zielgruppe der privaten Verbraucher auch auf Geschäftskunden. In diesem Jahr will Apple insgesamt zehn Millionen iPhones verkaufen. Sollte Apple dieses Ziel erreichen, würde das iPhone rund ein Prozent des weltweiten Handy-Marktes ausmachen. (awp/mc/pg/25)