Apple macht Druck im Video-Geschäft

Darüber hinaus bekommen die Fernsehzuschauer über die kleine Kiste Zugriff auf die in Amerika beliebte Online-Videothek Netflix. Derzeit versuchen immer mehr Anbieter, beim Zusammenwachsen von Fernsehen und Online-Video eine Schlüsselposition zu gewinnen. Sony kündigte Stunden zuvor auf der Funkausstellung IFA in Berlin einen neuen Musik- und Videodienst an. Google will im Herbst eine eigene Plattform starten und auch der weltgrösste Online-Händler Amazon führt angeblich Gespräche mit US-Fernsehsendern. Bei Apples neuem Videodienst machen zunächst nur die Sendergruppen ABC und Fox mit. Die TV-Branche ist besorgt, dass die Online-Angebote ihre Erlöse mit Fernsehwerbung schmälern könnten. Das Werbegeschäft ist nach den Einbussen in der Wirtschaftskrise gerade erst wieder angelaufen.


Runderneuerte Palette der iPod-Player
Apple zeigt sich zudem entschlossen, die Spitzenposition im weltweiten Musikgeschäft zu verteidigen. Der Konzern geht mit einer runderneuerten Palette seiner iPod-Player ins Weihnachtsgeschäft. Die grösste Veränderung gibt es beim «Brot-und-Butter»-Modell iPod nano, das einen berührungsempfindlichen Bildschirm bekommt und mit seinem schwarzen Rahmen künftig wie eine quadratische Mini-Version des Tablet-Computers iPad aussieht. Der grössere Bruder iPod touch bekommt wie erwartet eine Kamera für Videotelefonie über WLAN-Netze sowie das verbesserte Display des iPhone 4. Der billigste Player, der iPod shuffle, kostet nur noch 49 Dollar. Apple geht auch auf den Trend zu Online-Netzwerken ein und integriert in die neue Version seiner Mediensoftware iTunes ein Musik-Netzwerk mit dem Namen Ping, über das sich die Nutzer mit ihren Freunden austauschen können. Die Zahl der iTunes-Kunden gibt Apple mit 160 Millionen an.


iPhones und iPods als mobile Spielgeräte positionieren
Apple ist der Marktführer beim Online-Musikverkauf und bei mobilen Multimedia-Spielen. Der boomende Bereich lockt jedoch verstärkt Konkurrenten an. Der Konzern versucht deshalb, seine iPhones und iPods noch stärker als mobile Spielgeräte zu positionieren. Mit der neuen Plattform «Game Center» sollen Spieler einfacher gegeneinander antreten können. In diesem Jahr soll es zwei neue Versionen des Betriebssystems iOS geben, mit dem die iPods, iPads und die iPhone-Handys laufen. Pro Tag werden rund 230 000 neue iOS-Geräte registriert, wie Jobs sagte. Insgesamt seien inzwischen 120 Millionen von ihnen im Markt. (awp/mc/ss/34)

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