Apple verdient überraschend prächtig – Ausblick enttäuscht Anleger

Apple-Chef Steve Jobs kündigte für die nächsten Monate einige neue Produkte an, ohne Details zu verraten.


Internationaler Zuwachs stärker als in den USA
Der Überschuss kletterte in dem Ende März abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal um 36 Prozent auf 1,05 Milliarden Dollar. Der Umsatz wuchs noch stärker um 43 Prozent auf 7,51 Milliarden Dollar (4,73 Mrd Euro), teilte Apple am Mittwochabend nach US-Börsenschluss in Cupertino (Kalifornien) mit. In Europa und Asien war der Zuwachs stärker als auf dem US-Heimatmarkt.


Mit Prognosen hinter den Erwartungen
Mit seinen Zahlen übertraf der Konzern die Expertenschätzungen klar. Für das laufende dritte Geschäftsquartal versprach Apple aber weniger als erwartet: Einen Umsatz von rund 7,2 Milliarden Dollar sowie einen Gewinn je Aktie von etwa einem Dollar. Die Apple-Aktie notierte nachbörslich tiefer. Im Tagesverlauf war sie um 1,7 Prozent auf knapp 163 Dollar gestiegen. Apple ist für seine zurückhaltenden Prognosen bekannt, wie auch Finanzchef Peter Oppenheimer betonte. Bereits nach den vergangenen Quartalszahlen war die Aktie wegen des nun bei weitem übertroffenen Ausblicks eingebrochen.


Mac-Verkäufe weit über dem Marktwachstum
Der Konzern verkaufte im zweiten Geschäftsquartal knapp 2,3 Millionen seiner Macintosh-Computer und damit gut 50 Prozent mehr als vor einem Jahr. Apple liegt damit vor allem dank seiner Notebooks wie des neuen superdünnen MacBook Air weit über dem Marktwachstum. Der Absatz des Musikplayers iPod legte mit 10,6 Millionen Geräten nur um einen Prozent zu – da Apple inzwischen aber den teureren iPod touch mit einer berührungsempfindlichen Tastatur wie beim iPhone im Angebot hat, stiegen die Erlöse um acht Prozent.


1,7 Mio. iPhone abgesetzt
Von dem im vergangenen Sommer gestarteten iPhone-Handy gingen in dem Quartal 1,7 Millionen Stück über die Ladentheke, insgesamt sollen es in diesem Jahr weiterhin 10 Millionen sein. Der für das operative Geschäft zuständige Apple-Manager Tim Cook (COO) räumte ein, dass bei einer «signifikanten Zahl» der Apple-Handys die Softwaresperre zur Bindung an einen Mobilfunkprovider überlistet worden sei. Er könne aber nicht sagen, bei wie vielen. «Dies zeigt, wie gefragt das iPhone ist.» Apple wolle das Handy daher möglichst schnell auf weitere Märkte in Europa und Asien bringen.


30 % der verkaufen iPhones entsperrt?
Branchen-Schätzungen zufolge könnten bis zu 30 Prozent der verkauften iPhones entsperrt worden sein. Das beeinträchtigt die Apple-Erlöse, weil der Konzern mit seinen offiziellen Partnern unter den Mobilfunk-Betreibern eine Umsatzbeteiligung ausgehandelt hat. Die Prognose von zehn Millionen iPhones 2008 schliesst auch die entsperrten Handys ein. Vom Marktstart Ende Juni 2007 bis Ende März setzte Apple gut 5,4 Millionen iPhones ab. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar