Arbeitskampf im CH-Baugewerbe: Bauarbeiter drohen mit Streiks
Die Bauarbeiter wollen in einer Urabstimmung die Basis fragen, ob nach Auslaufen des LMV Streiks durchgeführt werden sollen. Diesen Entscheid fällte die Unia-Baukonferenz, das Parlament der Bauarbeiter, am Samstag in Bern.
Ein neuer Gesamtarbeitsvertrag
Zudem wurde einstimmig ein Aktionsplan angenommen, wie die Unia mitteilte. Dieser sieht Protestaktionen und eine nationale Kundgebung am 22. September in Zürich vor. Ziel sei es, den SBV «zur Vernunft zu bringen» und einen neuen Gesamtarbeitsvertrag abzuschliessen.
Einseitige Vorbedingungen der Arbeitgeber
Man sei bereit, über einen neuen Vertrag zu reden, aber nicht zu einseitig von den Arbeitgebern diktierten Vorbedingungen, hiess es. Im Anschluss an die Baukonferenz zogen die rund 300 Delegierten gemäss Unia-Angaben durch die Berner Innenstadt zum Bahnhofplatz – der zur derzeit grössten Baustelle in der Bundeshauptstadt.
SBV gibt den Gewerkschaften die Schuld
Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) sieht die Schuld für die Kündigung des LMV bei den Gewerkschaften: Unia und Syna hätten sich in den letzten Verhandlungsrunden bei der wichtigen Frage der Kompensation ausgefallener Arbeitsstunden nicht flexibel gezeigt.
Vorwurf abgwiesen
Diesen Vorwurf lassen die Gewerkschaften nicht auf sich sitzen: Es gehe längst nicht mehr nur um flexible Arbeitszeiten, liess zuvor bereits die Syna verlauten. Vielmehr wollten Exponenten des SBV die vollständige Liberalisierung erreichen.
Sozialpartnerschaft torpediert
Vor Lohn-Dumping gewarnt
Keine Mindestlöhne und Mindestarbeitsbedingungen mehr
«Ohne Vertrag gibt es ab dem 1. Oktober im schweizerischen Bauhauptgewerbe keine Mindestlöhne und Mindestarbeitsbedingungen mehr», warnte die Unia. Die Baumeister hatten bei der Vertragskündigung indes mitgeteilt, dass die Arbeitsbedingungen des LMV weiterhin gelten sollen. (awp/mc/ab)