Arbeitslosenquote fällt im Mai weiter auf 2,7 Prozent

Die gute Konjunktur belebt weiterhin den Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote sank im Mai von 2,9 auf 2,7 % und damit auf den tiefsten Wert seit knapp fünf Jahren. Eine tiefere Arbeitslosigkeit war letztmals im September 2002 (2,6%) verzeichnet worden. Im Mai 2006 hatte die Arbeitslosenquote noch 3,3% betragen.


Insbesondere Jugendliche fanden einfacher eine Stelle. Saisonbereinigt betrug die Arbeitslosenquote 2,8%, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) am Donnerstag weiter mitteilte. Ende Mai waren 106’200 Personen als arbeitslos eingeschrieben, 6629 weniger als im April. Auch die Zahl der Stellensuchenden nahm ab, um 7’963 auf 165’843 Personen. Ihre Auswahl an potenziellen Arbeitsplätzen war leicht kleiner, die Zahl der gemeldeten offenen Stellen sank um 198 auf 13’339 Stellen.


Resultat am oberen Rand der Erwartungen
Mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit habe das SECO zwar gerechnet, sagte Sprecherin Rita Baldegger. Das Resultat sei aber am oberen Rand der Erwartungen. «Wir sind sehr zufrieden.» Die Bilanz sei rundum positiv: Alle Berufe, Altersklassen und Regionen hätten vom Rückgang profitiert. Die Wirtschaft befinde sich in einer langen und stabilen Periode, begründete Baldegger die Tendenz. Die Schweiz profitiere dank ihrer offenen Volkswirtschaft von der starken Weltkonjunktur


Besonders erfreut zeigte sich die SECO-Sprecherin über die überproportionale Abnahme der Jugendarbeitslosigkeit: Sie nahm bei den 15- bis 24-Jährigen im Vergleich zum April um 9,1% ab. Die Altersgruppe habe ihren Rückstand zu den übrigen Altersklassen fast abbauen können, sagte Baldegger.


Optimistische Aussichten
Auch der Ausblick des SECO ist optimistisch: Sie rechneten mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit im Juni, sagte Baldegger. Mit dem Eintritt junger Erwerbstätiger in den Arbeitsmarkt werde diese Tendenz im Sommer zwar leicht abgeschwächt. Dies sei jedoch nur ein vorübergehender Effekt, betonte Baldegger. Die Schweiz sei auf Kurs, den prognostizierten Jahresdurchschnitt von 2,8% für das laufende Jahr zu erreichen, sagte Baldegger.


Weniger Kurzarbeit
In das Gesamtbild fügen sich auch die übrigen Zahlen der Arbeitslosen-Statistik ein: Trotz des bereits tiefen Niveaus musste Kurzarbeit im April weniger in Anspruch genommen werden als im Jahr zuvor: 398 Personen waren von Kurzarbeit betroffen, 67,3% weniger als im April 2006. Die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen um 67,1% auf 24’889 Stunden ab. Es waren insgesamt 58 Betriebe betroffen, ein Rückgang von 62,3% gegenüber dem Vorjahr. Ende März 2007 hatten 2’747 Personen ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung ausgeschöpft. Ende Mai hatten 483 Personen davon eine neue Stelle gefunden.


Lehrstellenmarkt bleibt angespannt
Der Schweizer Lehrstellenmarkt bleibt angespannt. Auch im Mai entsprach das Angebot in den verschiedenen Berufsbereichen nicht immer der Nachfrage, wie das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) mitteilte. Wie in den Vormonaten fehlten auch im Mai Lehrstellen im niederschwelligen Bereich. Jugendliche mit schulischen oder sozialen Schwierigkeiten haben weiterhin grosse Mühe, eine Lehrstelle zu finden.


Die Kantone begegneten diesen Tendenzen mit einem gezielten Lehrstellenmarketing, Brückenangeboten und Unterstützung für Lehrstellensuchende, schreibt das BBT weiter. Vielen setzen den Schwerpunkt bis zu den Sommerferien bei niederschwelligen Kurzberatungen und -begleitungen in den Berufsinformationszentren. (awp/mc/pg)

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