Ende Mai waren 145’370 Personen als arbeitslos gemeldet, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) am Montag meldete. Dies sind 5’301 weniger als im Vormonat. Die Zahl der Stellensuchenden sank um 4’996 auf 214’024. Die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsplätze erhöhte sich um 113 auf 9’447 Stellen.
Saisonale Ursachen für Rückgang
Der Rückgang der Arbeitslosenquote habe rein saisonale Ursachen, sagte Jean-Luc Nordmann, Direktor für Arbeit im seco, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. So habe etwa im Bau- und Gastgewerbe die Zahl der Arbeitslosen deutlich abgenommen, dies sei ein Zeichen für einen saisonalen Effekt. Auf dem Arbeitsmarkt seien keine konjunkturellen Effekte zu spüren. Saisonbereinigt beträgt die Arbeitslosigkeit nun seit acht Monaten 3,8%, zuvor hatte die Quote 14 Monate in Folge auf 3,9% verharrt.
Weniger jugendliche Arbeitslose
Erfreulich sei, dass die Arbeitslosigkeit bei den 15- bis 24- Jährigen überdurchschnittlich abgenommen hat, sagte Nordmann weiter. Bei den Jugendlichen sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 0,3 auf 4,5%. Die eingeleiteten Massnahmen des seco wie etwa Praktikas würden greifen, sagte Nordmann. Im Sommer wird die Zahl der Jugendarbeitslosen laut Nordmann jedoch wieder zunehmen, da Schul- und Lehrabgänger gleichzeitig auf den Arbeitsmarkt kommen.
Grosse Unterschiede nach Nationalität
Nach Nationalität gibt es grosse Unterschiede: Die Zahl der arbeitslosen Schweizer sank um 0,1 auf 2,8%, die Arbeitslosenquote bei den Ausländern nahm um 0,3 auf 6,7% ab. Die Romandie und das Tessin sind weiterhin stärker von der schlechten Wirtschaftslage betroffen als die übrige Schweiz. Die Arbeitslosenquote liegt bei gut 5,0% (-0,2). In der Deutschschweiz beträgt sie 3,2% (-0,1). Genf führt weiterhin die Liste der Kantone an: Dort werden unverändert 7,5% Arbeitslose gezählt. An zweiter Stelle liegt der Kanton Waadt mit 5,3% (-0,2). Am tiefsten ist die Arbeitslosenquote mit 1,2% (-0,3) im Kanton Appenzell Innerrhoden und mit 1,4% (-0,1) im Kanton Uri.
Weniger Kurzarbeit
Nach neusten Angaben waren im April weniger Personen von Kurzarbeit betroffen. Die Zahl der betroffenen Arbeitnehmenden nahm im Vergleich zum Vorjahresmonat um 44,2% auf 1014 ab. Auch die Zahl der betroffenen Betriebe verringerte sich um 47,5% auf 287 Betriebe. Laut Nordmann ist diese Abnahme erfreulich: Die Auslastung des Personals habe «sehr stark» zugenommen. Insgesamt gebe es auf dem Arbeitsmarkt aber zuwenig Bewegung. Die Konjunktur sei immer noch schleppend. Auch das europäische Umfeld wirke sich auf die Schweiz aus.
Mehr ausgesteuerte Personen
Gestiegen ist hingegen die Zahl der ausgesteuerten Personen: 3’873 Personen haben im März ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung verloren nach 2’953 im Februar.
Jahresdurchschnitt von 3,7%
Im Juni wird die Arbeitslosenquote laut Nordmann weiter zurückgehen. Im Juli und August wird sie dann wegen den Schul- und Lehrabgänger stagnieren oder zunehmen. Auch für den Herbst prophezeit Nordmann wegen saisonalen Gründen eine Zunahme. Laut seco wird die durchschnittliche Arbeitslosenquote für das laufende Jahr 3,7% betragen. Für das nächste Jahr soll sich der Arbeitsmarkt dann ein wenig erholen: Die Zahl der Arbeitslosen dürfte auf 3,4% sinken. (awp/mc/gh)