Arbeitslosenquote sinkt in der Schweiz im März auf 3,9 Prozent

Ende März waren insgesamt 155 700 Personen arbeitslos gemeldet, 4800 weniger als im Vormonat, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) am Donnerstag mitteilte.


Saisonabhängige Branchen
Der Rückgang geht wiederum auf saisonabhängige Branchen wie Tourismus und Bau zurück. Saisonbereinigt stagnierte die Arbeitslosenquote bei 3,8%. Weiterhin sind 224 525 Personen auf Stellensuche, 4176 weniger als im Vormonat. Im März waren 9121 offene Stellen gemeldet, 473 mehr als Ende Februar.


Arbeitslosenquote von Jugendlilchen zu hoch
Gute und schlechte Nachrichten brachten die Märzzahlen mit Blick auf die Jugend. Die Zahl der Arbeitslosen im Alter von 15 bis 24 Jahren ging um 5,5% auf 28 280 überdurchschnittlich zurück. Schlecht hingegen ist, dass die Arbeitslosenquote in diesem Alterssegment mit 5,1% über dem nationalen Mittel liegt.


Praktikumsplätze müssen geschafft werden
Jean-Luc Nordmann, Direktor für Arbeit im seco, ruft daher private Arbeitgeber auf, mehr Praktikumsplätze zu schaffen. Ziel sei es, die bisherige Zielgrösse von 3 000 Praktikas im laufenden Jahr zu verdoppeln. Bereits seien die Gemeinden und Städte angehalten worden, Praktikumsplätze zu schaffen.


Arbeitgeber bezahlen nur 25 Prozent der Praktikumskosten
Wichtigstes Ziel ist es laut Nordmann, den frisch ausgebildeten Jugendlichen eine Berufserfahrung zu ermöglichen. Vorteile gibt es aber auch auf Seite der Arbeitgeber. Sie bezahlen nur 25 Prozent der Praktikumskosten. Drei Viertel werden von der Arbeitslosenversicherung übernommen.


Betriebe sollten häufiger anstellen statt zuwarten
Peter Hasler, Direktor des Arbeitgeberverbands, unterstützt den Aufruf Nordmanns, wie er auf Anfrage sagte. In einem Schreiben von vergangener Woche forderte er die Verbandsmitglieder auf, Jugendlichen den praktischen Einstieg ins Berufsleben anzubieten. Hasler sagte, die Anstellung sei auch eine Frage der Personalpolitik. Betriebe sollten häufiger anstellen statt zuwarten. Eine Verschnaufpause gibt es nicht. Bereits im Sommer wird ein neuer Jahrgang von Schulabgängern auf den Markt drängen. Dies wird in der ganzen Schweiz zu einer Verlangsamung des derzeitigen saisonalen Rückgangs der Arbeitslosenzahlen führen, sagte Nordmann.


Entwicklung wie im letzten Jahr
Er rechnet für das laufende Jahr weiterhin mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 3,7%, also rund 146 000 Personen. Im letzten Jahr, bei einem vom seco geschätzten BIP-Wachstum von 1,7%, lag die Quote bei 3,9%. Nordmann erwartet eine ähnliche Entwicklung der Arbeitslosenzahlen wie im letzten Jahr. So resultiert bei einem tieferen Ausgangsniveau 2005 auch eine tiefere Arbeitslosenquote.


Neue Aufträge müssten auch zu neuen Arbeitsstellen führen
Zusätzlich waren 2004 die Betriebe besser ausgelastet. Neue Aufträge müssten nun auch zu neuen Arbeitsstellen führen. Wie stark die Auslastung anzog, lässt sich an den jüngsten Kurzarbeitszahlen für den Monat Februar ablesen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen die ausgefallenen Arbeitsstunden um 39 Prozent zurück. (awp/mc/ab)

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