Arbeitslosenquote steigt im Februar auf 3,4 Prozent

Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl der Arbeitslosen um 23’945 Personen (+22,1%). Von AWP befragte Ökonomen haben für den Berichtsmonat eine Arbeitslosenquote von 3,3 bis 3,4% (nicht-saisonbereinigt) bzw. 2,9 bis 3,1% (saisonbereinigt) prognostiziert. Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) stieg gegenüber dem Vormonat um 686 Personen auf 22’052 (+3,2%); im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 4’982 Personen (+29,2%).


186’273 Stellensuchende
Insgesamt wurden im Februar 2009 186’273 Stellensuchende registriert, 5’986. mehr als im Vormonat. Gegenüber der Vorjahresperiode stieg diese Zahl um 22’529. Personen (+13,8%). Die Zahl der bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich um 1’431 auf 12’644 Stellen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 2’511 Stellen weniger gemeldet.


Markant mehr Kurzarbeit
Im Dezember 2008 waren 5’791 Personen von Kurzarbeit betroffen, 3’183 Personen mehr als im Vormonat (+122%). Die Anzahl der betroffenen Betriebe stieg um 147 Einheiten auf 315 (+87,5%). Laut Seco nahmen die ausgefallenen Arbeitsstunden um 186’378 auf 332’441 Stunden zu (+127,6%). In der entsprechenden Vorjahresperiode waren 14’732 Ausfallstunden registriert worden, welche sich auf 219 Personen in 56 Betrieben verteilt hatten. Im Dezember 2008 kam es ausserdem zu 1’872 Aussteuerungen.


SECO-Direktor: Krise nicht ausgestanden
Die Wirtschaftskrise könnte sich in der Schweiz noch verschärfen und gar länger dauern. Dies sagte Jean-Daniel Gerber, Direktor des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) in der «NZZ am Sonntag» vom 8. März. «Andere Aussagen wären naiver Optimismus», sagte er im Interview. Das Bruttoinland-Produkt werde dieses und nächstes Jahr stärker sinken als das SECObisher angenommen habe, kündigte er an. Weitere Stützmassnahmen des Bundes schliesst er darum nicht aus. Mit den beiden Hilfspaketen habe der Bund die Möglichkeiten für das laufende Jahr zwar ausgeschöpft. «Aber wir bereiten uns für die Eventualität eines dritten Pakets vor», sagte Gerber.


Strukturanpassung
Die gegenwärtige Krise führe auch zu einer Strukturanpassung. «In zwei, drei Jahren werden wir in der Schweiz eine andere Bankenlandschaft haben.» Dies sei für die Betroffenen schmerzlich. Doch sei dies auch der Grundstein für einen Neu- oder Wiederaufbau. So brauche es in Zukunft beispielsweise bessere Regulierungen. «Aber ich mache mir keine Illusionen, wir werden neue Fehler machen. Das liegt in der menschlichen Natur und ist gut so», sagte er.  (awp/mc/ps/09)

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