Im Juni waren 16’185 Personen arbeitslos, 390 weniger als im Vormonat, wie das kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) an einer Medienkonferenz bekanntgab. 157 der Arbeitslosen waren zuletzt im Bank- und Versicherungsgewerbe tätig. Es waren lediglich vier Personen mehr als einen Monat zuvor. Wegen des volkswirtschaftlichen Gewichts des Bankensektors und der Abhängigkeit weiterer Branchen von den Finanzdienstleistern sei die weitere Entwicklung in den Finanzmärkten insbesondere für den Kanton Zürich von grosser Bedeutung.
Finanzdienstleistungen: Steigende Arbeitslosenzahlen erwartet
AWA-Chef Bruno Sauter rechnet damit, dass die Arbeitslosenzahlen im Finanzdienstleistungssektor steigen. Der Arbeitsmarkt sei aber aufnahmefähig für die gut qualifizierten Bankangestellten.
0,1 % unter dem Schweizer Durchschnitt
Mit der Arbeitslosenquote von 2,2% liegt der Kanton Zürich weiterhin um 0,1 Prozentpunkte unter dem schweizerischen Durchschnitt. Praktisch alle Altersgruppen haben von der postiven Entwicklung profitiert. In der Stadt Zürich beträgt die Arbeitslosenquote 2,5%, in Winterthur 2,9%. Am geringsten ist sie im ländlichen Bezirk Andelfingen im Norden des Kantons.
Starke Zunahme der Arbeitslosen im Informatikbereich
Im Vergleich zu den Vormonaten hat sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Juni verlangsamt. In den Bezirken Uster und Meilen wurden etwas mehr Arbeitslose gezählt als einen Monat zuvor, in allen anderen Bezirken ging die Zahl zurück. Gegenüber dem Juni 2007 nahm die Zahl der Arbeitslosen um 1’265 ab. Damals lag die Quote bei 2,4%. Vor allem beim Handel sowie im Bau- und im Gastgewerbe ist die Zahl der Arbeitslosen innert Jahresfrist stark zurückgegangen. Um 24% zugenommen hat dagegen die Zahl der arbeitslosen Informatiker.
22’890 Stellensuchende gemeldet
Dass die Arbeitslosigkeit im schweizerischen Vergleich überdurchschnittlich rasch gesunken ist, führt das AWA auf den hohen Anteil des Dienstleistungssektors zurück. Er reagiere rasch auf die konjunkturelle Entwicklung. Bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) waren Ende Juni 22’890 Stellensuchende gemeldet, 512 weniger als im Vorjahr. Die Leistung der Zürcher RAV, die aufgrund von Wirkungsindikatoren gemessen wird, liege über dem schweizerischen Durchschnitt, sagte Sauter.
Effiziente Abläufe in der Beratung
Einen Beitrag zur schnelleren Integration der Stellensuchenden hätten die effizienteren Abläufe in der Beratung geleistet. Erste Gespräche seien vermehrt schon während der Kündigungsfrist geführt worden. Die Zeit zwischen der Anmeldung und dem ersten Gespräch liege bei unter sieben Tagen, weniger als in allen anderen Kantonen. (awp/mc/pg/22)