Arbeitsmarkt: Die meisten Schweizerinnen arbeiten Teilzeit
Nur in den Niederlanden sind mit einem Anteil von 74,6% mehr Frauen teilzeiterwerbstätig. In der EU arbeiten im Durchschnitt knapp ein Drittel der Frauen (32,4%) Teilzeit, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag in einer Studie mitteilte.
Grund: Familienpolitische Massnahmen
Demnach nimmt die Anzahl der teilzeiterwerbstätigen Frauen in den europäischen Arbeitsmärkten laufend zu. In den Jahren 2001 bis 2006 nahm der Anteil in der Schweiz um 8,2%, in der EU um 17,8% zu. Als Grund führt das BFS familienpolitische Massnahmen und günstigere Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie an. Diese würden das Erwerbsverhalten der Frauen beeinflussen. Zwischen 2001 und 2006 nahm hingegen der Anteil an vollzeiterwerbstätigen Frauen sowohl in der EU (2,6%) wie auch in der Schweiz (1,4%) nur gering zu. Auffallend ist insbesondere der unterschiedliche Anteil der Vollzeiterwerbstätigkeit bei den Altersgruppen der Schweizerinnen.
Altersunterschiede – Bedeutung der Teilzeitarbeit steigt
Während von den 15- bis 24-Jährigen fast die Hälfte (44,6%) Vollzeit arbeiten, sind es bei den Frauen in der mittleren Altersgruppe (25- bis 49 Jahre) weniger als ein Drittel (29,9%). Gleichzeitig steigt laut BFS bei diesen Frauen die die Bedeutung der Teilzeitarbeit. 2006 betrug die Erwerbsquote bei den 15- bis 64-jährigen Schweizerinnen und Schweizer 81,2%. Von den Männern arbeiteten 87,8%, bei den Frauen lag der Anteil bei 74,7%. Mit diesem Frauenanteil belegt die Schweiz im europäischen Vergleich den sechsten Platz.
Nur in nordischen Staaten mehr berufstätige Frauen
Nur in den nordischen Staaten Island (84,3%, 2005), Schweden (77,1%), Dänemark (76,7%), Norwegen (75,1%) und Finnland (75,0%) arbeiten mehr Frauen. Obwohl die Erwerbsquote der Frauen zugenommen habe, liege sie in allen Ländern Europas jedoch nach wie vor unter jener der Männer, schreibt das BFS. (awp/mc/ar)