Arbeitsproduktivität sackt ab wie seit Jahren nicht mehr
Dies hat BAK Basel Economics im Auftrag der Nachrichtenagentur SDA berechnet. Der SDA/BAK-Stundenproduktivitätsindex erreichte im vierten Quartal den Stand von 120,4 Punkten (1994 = 100). Das ist eine Abnahme von 0,4% im Quartalsvergleich. Seit Anfang 2008 ist damit das Produktivitätsniveau rückläufig. BAK Basel Economics begründet den kräftigen Rückgang im vergangenen Jahr mit der «konjunkturellen Ausnahmesituation», wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst.
Verzögerte Anpassung der Beschäftigtenzahl
Die Schweizer Unternehmen wurden bei ihrer Kapazitätsplanung vom unerwartet starken und schnellen Abschwung überrascht. Darauf konnten oder wollten viele nicht sofort mit einer Anpassung der Beschäftigtenzahl reagieren. Während das reale Bruttoinlandprodukt im vierten Quartal bereits um 0,6% unter dem Vorjahreswert lag, weitete sich die Beschäftigung (Vollzeitäquivalente) noch um rund 2% aus.
Wiederkehrendes Muster
Dieses Muster zeigt sich immer in einer Abschwungphase, denn der Arbeitsmarkt hinkt der Konjunktur hinterher. Im vergangenen Jahr war dies aber besonders ausgeprägt, wie die Basler Ökonomen festhalten. Inzwischen hat die Rezession auf den Arbeitsmarkt durchgeschlagen. Laut BAK Basel Economics reichen Instrumente wie die Kurzarbeit nicht aus, um die Krise durchzustehen. Vielmehr sei in den kommenden Quartalen mit einem verstärkten Personalabbau zu rechnen.
Stundenproduktivität innert 15 Jahren um 18,9% gestiegen
Gemäss dem SDA/BAK-Index erhöhte sich die reale Stundenproduktivität in der Schweiz vom ersten Quartal 1994 bis zum vierten Quartal 2008 saisonbereinigt insgesamt um 18,9%. Das ergibt eine durchschnittliche Steigerung von 0,3% pro Quartal oder 1,2% pro Jahr. Überdurchschnittliche Zuwächse gab es in der jüngeren Vergangenheit in den Jahren 2000 (+2,9%), 2005 (+2,1%) und 2006 (+1,8%). Negativ war die Entwicklung im vergangenen Jahr sowie 1999 (-0,8%) und 2003 (-0,6%). (awp/mc/ps/15)