Arcelor: Operativer Gewinn sinkt nicht so stark wie erwartet
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei von 1,122 Milliarden Euro auf 933 Millionen Euro gesunken, teilte der Konzern am Donnerstag in Luxemburg mit. Von AFX befragte Experten hatten jedoch mit einem noch stärkeren Gewinnrückgang gerechnet. Der Umsatz sei von 8,431 Milliarden Euro im Vorjahr auf 8,352 Milliarden Euro gefallen. Auch hier hatten Experten mit einem stärkeren Rückgang gerechnet.
Umsatzanstieg von 3,9 Prozent
Im Gesamtjahr stieg der Umsatz um 3,9 Prozent auf 32,61 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei im Gesamtjahr um 37 Prozent auf 4,376 Milliarden Euro geklettert. Unter dem Strich verdiente der Stahlhersteller mit 3,846 Milliarden Euro rund zwei Drittel mehr als vor einem Jahr.
Arcelor rechnet mit Preissteigerungen
Im laufenden Jahr rechnet Arcelor wegen der gesunkenen Lagerbestände bei den Kunden mit Preissteigerungen, so dass auch das Ergebnis 2006 gut ausfallen wird. Die weltweite Stahlnachfrage werde getragen von einem zehnprozentigen Schub in China um sieben Prozent steigen.
Dividende wird erhöht
Die Dividende für das vergangene Jahr soll wegen des Gewinnsprungs um 85 Prozent auf 1,20 Euro je Anteil erhöht werden. Arcelor betonte zudem erneut, dass die Mittal-Offerte den Wert des Unternehmens nicht im Ansatz widerspiegelt.
Offertengesamtwert von 18,6 Milliarden Euro Mittal hatte Ende Januar vier eigene Aktien sowie 35,25 Euro in bar für fünf Arcelor-Aktien offeriert. Zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe wurde eine Arcelor-Aktie mit 28,21 Euro bewertet. Der Gesamtwert der Offerte belief sich auf 18,6 Milliarden Euro. Der Wert beider Papiere legte seitdem deutlich zu. Die Anteile von Arcelor kosteten zuletzt 29,79 Euro.
Angebot als nicht erwünscht abgelehnt
Arcelor lehnte die das Angebot als nicht erwünscht und zu niedrig ab. Arcelor-Chef Guy Dolle hatte Mitte Februar zudem gesagt, dass wenn überhaupt nur eine Barofferte geprüft werde. Solange nur ein Angebot in Aktien vorliege, werde er nicht darüber sprechen. Mittal-Papiere seien Aktien «zweiter Klasse», die keine Liquidität besässen. (awp/mc/ab)