In den kommenden sechs Monaten gebe es ein «Potenzial für Preiserhöhungen in wichtigen Märkten». Entsprechend rechnet Mittal auch mit einem gegenüber dem ersten Quartal besseren Ergebnis.
Umsatz im 1. Quartal halbiert
Im Auftaktquartal hinterliess die Nachfrageflaute deutliche Spuren in der Bilanz von ArcelorMittal: Der Umsatz halbierte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 15 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stürzte von 2,8 Milliarden auf 883 Millionen Dollar. Unter dem Strich schrieb der Stahlkocher einen Verlust von 1,1 Milliarden Dollar nach einem Gewinn von 2,4 Milliarden Dollar im Vorjahr. Dies ist der zweite Quartalsverlust in Folge: Ende vergangenen Jahres hatte das Minus sogar bei 2,6 Milliarden Dollar gelegen. Insgesamt schnitt Arcelor damit schlechter ab als erwartet. Die Aktie sackte entsprechend ab: Zuletzt lag das Papier vier Prozent im Minus bei 17,92 Euro.
Gewinn soll zwischen Mai und Juni zulegen
Im zweiten Quartal soll der Gewinn gegenüber dem schwachen Jahresauftakt bereits wieder etwas zulegen: Beim operativen Gewinn (EBITDA) peilt der Stahlkocher einen Wert zwischen 1,2 und 1,5 Milliarden Dollar an.
Schnelle Reaktion mit massiven Sparmassnahmen und Produktionskürzung
ArcelorMittal ist als reiner Stahlhersteller von dem Nachfrageeinbruch vergleichsweise hart getroffen, hat aber mit massiven Sparmassnahmen und einem drastischen Zurückfahren der Produktion schnell auf die Krise reagiert. Die Produktionskürzungen und «Optimierungen» um bis zu 45 Prozent würden fortgesetzt bis zu einer Erholung der zuletzt «extrem schwachen» Nachfrage. Die Anlagen will ArcelorMittal aber erhalten, um bei einem Anziehen der Nachfrage sofort wieder reagieren und liefern zu können. Der Konzern, der Ende 2008 die Streichung von 9.000 Stellen angekündigt hatte, verringerte die Zahl der Beschäftigten im ersten Quartal sogar um 11.000 auf insgesamt 305.000.
Nettoverschuldung soll bis Ende Jahr um 10 Mrd. Dollar gesenkt werden
Die Liquidität des Konzerns bleibe «gesund», betonte Mittal. ArcelorMittal halte daran fest, die Nettoverschuldung bis Ende des laufenden Jahres um 10 Milliarden Dollar im Vergleich zu September 2008 zu senken. Schulden von derzeit knapp 27 Milliarden Dollar steht eine Liquidität von gut 13 Milliarden Dollar gegenüber. ArcelorMittal refinanzierte Verpflichtungen von 6,3 Milliarden Dollar, die deshalb nicht im kommenden Jahr, sondern erst 2012 fällig werden. (awp/mc/pg/08)