Im zweiten Quartal war der Überschuss um 114 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar gestiegen. Der Umsatz nahm um 39 Prozent auf 37,8 Milliarden Dollar zu. Mit den Zahlen übertraf ArcelorMittal (Luxemburg) die Markterwartungen deutlich. An der Börse legten die Papiere zwischenzeitlich um 8,39 Prozent auf 57,73 Euro zu.
Nachfrageprognose zurückgenommen
Aditya Mittal sagte, das Unternehmen erwarte in den kommenden Jahren eine Zunahme der Nachfrage nach Stahl um drei bis fünf Prozent, weniger als bisher (plus sieben Prozent). Die Preise stiegen weiter an, es gebe «ein gesundes Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage». «Unser Geschäft ist in einer starken Position», sagte Mittal. Unter Hinweis auf die Finanzmarktkrise und die schwache US- Wirtschaft fügte er hinzu: «Wenn die makroökonomische Lage sich verschlechtern würde, dann würde das sicher auch unser Ergebnis beeinträchtigen». Am stärksten sei die Nachfrage derzeit in Brasilien, China, Indien, Russland, der Türkei und osteuropäischen Ländern.
«Starkes Geschäftsmodell»
Die Gewinnexplosion des zweiten Quartals ist nach Angaben Mittals «nicht wesentlich» auf die Schwäche des Dollars zurückzuführen. «Das spiegelt die Stärke des Geschäftsmodells von ArcelorMittal wider.» Der Konzern wolle in diesem Jahr 7 Milliarden Dollar investieren, in den beiden Folgejahren sollten die Investitionen noch «deutlich höher» sein. ArcelorMittal werde im Bergbaubereich Anstrengungen unternehmen, um von Rohstoffkäufen unabhängiger zu werden. Die Selbstversorgung mit Eisenerz soll von jetzt 45 auf 75 Prozent im Jahr 2012 steigen. Mittal bekräftigte, der Konzern mit mehr als 320 000 Beschäftigten in rund 60 Staaten werde dank erheblicher Investitionen vor allem aus sich selbst heraus wachsen. Dies schliesse Zukäufe aber nicht aus: «Wir sehen jede Menge Möglichkeiten.» (awp/mc/ps/21)