Dies teilten die beiden Gesellschaften am Donnerstag mit. Bestehende und neue Investoren von Evolva hätten Finanzierungsinteressen von über 25 Mio CHF signalisiert. Die derzeitigen Anteilseigner von Arpida und Evolva sollen ein respektive zwei Drittel am neuen Unternehmen besitzen. Die endgültige Verteilung der Anteile werde das zusätzliche Eigenkapital vollumfänglich berücksichtigen, heisst es. Die Transaktion soll Ende Dezember abgeschlossen sein.
Evolva-GL soll fusioniertes Unternehmen führen
Die jetzige Geschäftsführung von Evolva wird auch das neue Gesamtunternehmen leiten. Somit wird Neil Goldsmith CEO und Jakob Dynnes Hansen CFO des Gesamtunternehmens. Der bisherige Arpida-CEO Jürgen Raths und CFO Harry Welten werden nach Durchführung der Transaktion aus ihren Ämtern ausscheiden Beide Unternehmen hätten eine Due Diligance des jeweiligen Partners durchgeführt. Diese sollen die Grundlage für den Abschluss eines endgültigen Agreements und die Empfehlung der beabsichtigten Transaktion gegenüber den eigenen Aktionären bilden.
A.o. Generalversammlung im November
An der im November 2009 vorgesehenen ausserordentlichen Generalversammlung von Arpida sollen den Aktionären die Kandidaten zur Wahl in den Verwaltungsrat des gemeinsamen Unternehmens vorgeschlagen werden. «Nach Verhandlungen mit mehreren interessierten Parteien sind Verwaltungsrat und Geschäftsführung von Arpida zum Schluss gekommen, dass ein Zusammengehen mit Evolva die vielversprechendste Option ist», wird Arpida-Verwaltungsratspräsident André Lamotte in der Mitteilung zitiert. Für Evolva gebe der Zusammenschluss mit Arpida den gewünschten Zugang zum Kapitalmarkt, so Evolva-CEO Neil Goldsmith.
Gute Wachstumschancen
Die Fusionspartner rechnen mit guten Wachstumschancen. Die wichtigsten Arzneimittelkandidaten von Evolva sind EV-077 gegen Nierenerkrankungen und arterielle Thrombose (in der klinischen Phase I) und EV-086 gegen systemische und sonstige Pilzinfektionen, das Anfang 2010 in die klinische Phase I eintreten soll. Darüber hinaus befinde sich EV-075, ein Präparat gegen Influenza und Ebola, in der letzten präklinischen Phase und soll ebenfalls 2010 in die klinische Phase I gehen. Parallel zu den klinischen Aktivitäten ist das Unternehmen mehrere wichtige Drug-Discovery-Partnerschaften eingegangen.
Fusion ohne Einfluss auf Mitarbeiterzahl
Während Arpida an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotiert ist, befindet sich Evolva im Privatbesitz. Dahinter stehe derzeit eine Gruppe von Venture Capital-Investoren, bestehend aus Novartis Venture, Aravis, Sunstone Capital und Dansk Innovationsinvestering. Die Evolva-Aktionäre unterstehen den Angaben zufolge vor dem Abschluss der Fusion vertraglich einer Verkaufssperre (lock-up), laut der ab Dezember in den folgenden zwölf Monaten keine Anteile verkauft oder an Dritte übertragen werden dürfen. Evolva mit Sitz in Basel unterhält Standorte in Dänemark, den USA und Indien und beschäftigt derzeit 75 Mitarbeiter. Auf die Mitarbeiter von Arpida und Evolva werde die Fusion voraussichtlich keinen Einfluss haben, heisst es weiter.
Herber Rückschlag für Arpida in USA
Arpida hatte Ende 2008 nach einem negativen Zulassungsentscheid des am weitesten fortgeschrittenen Produktkandidaten Iclaprim – ein Antibiotikum zur Behandlung von Hautkrankheiten – in den USA einen herben Rückschlag erlitten. Das Management wollte den Wirkstoff nicht allein weiterentwickeln. Der Ausbau der kommerziellen Aktivitäten wurde eingestellt und die Forschungstätigkeit beendet. Zudem reduzierte Arpida die Anzahl Mitarbeitende massiv. Arpida und Evolva werden am (heutigen) Donnerstag um 11 Uhr an einer Medienkonferenz in Zürich über die Fusion informieren. (awp/mc/ps/04)