Arpida: Verlust 2007 bei 59,1 Mio CHF – tieferer Betriebsaufwand erwartet

Die liquiden Mittel (und finanziellen Vermögenswerte) per Ende 2007 lagen bei 68,1 Mio CHF, gegenüber 72,8 Mio CHF Ende Vorjahr, wie das Biotech-Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Im Geschäftsjahr 2007 erzielte Arpida Einnahmen in Höhe von 0,2 (0,3) Mio CHF durch Aktivitäten im Bereich Auftragsforschung für Dritte.


Erwartungen übertroffen
Mit den Zahlen hat das Münchensteiner Unternehmen die Markterwartungen (AWP-Konsens) übertroffen. Analysten hatten mit einem Betriebsverlust von 63,8 Mio, einem Reinverlust von 65,3 Mio CHF sowie einem Ertrag aus Dienstleistungen von 0,1 Mio CHF gerechnet.


Forschungs- und Entwicklungsaufwand markant gesunken
Der gesamte Aufwand wird mit 60,4 (73,9) Mio CHF ausgewiesen. Dabei sank der Forschungs- und Entwicklungsaufwand im Berichtsjahr markant auf 45,0 (64,7) Mio CHF. Allerdings waren im vergangenen Geschäftsjahr darin noch nicht liquiditätswirksame Wertminderungen von 7,3 Mio CHF eingeschlossen. Der Verwaltungsaufwand belief sich 2007 auf 15,4 (9,2) Mio CHF. Dieser Anstieg sei in erster Linie auf den höheren Aufwand im Zusammenhang mit Optionsplänen, gestiegene Kosten für Räumlichkeiten sowie höhere Ausgaben für die Informatik zurückzuführen.


«Enorme Fortschritte»
Das Unternehmen habe im abgeschlossenen Geschäftsjahr «enorme Fortschritte» erzielt, kommentiert CEO Khalid Islam den 2007er Abschluss. Per Anfang 2008 hat Arpida Iclaprim (intravenös gegen schwere Hauterkrankungen – cSSSI) im NDA-Einreichungsverfahren und TLT bei Onychomykose in der Phase-III-Studie. Das Einreichungsverfahren soll «in Kürze» abgeschlossen werden. Im Falle einer Zulassung durch die US-Gesundheitsbehörden dürfte die Markteinführung von Iclaprim gegen Ende 2008 oder Anfang 2009 erfolgen, wie es weiter heisst. Zudem soll auch in Europa ein Zulassungsantrag gestellt werden. Im Übrigen sind Phase-II-Tests für oral zu verabreichendes Iclaprim bei cSSSI und intravenös anzuwendendem Iclaprim bei HAP, VAP und HCAP am Laufen.


Produktkandidaten
Unter den weiteren Produktkandidaten soll mit dem bakteriziden Antibiotikum AR-709 gegen ambulant erworbene Infektionen der oberen und unteren Atemwege mit Verträglichkeitsstudien am Menschen begonnen werden. Mit dem Antibiotikum AR-2474 gegen Multidrug-resistente Bakterien (MRSA) werden weitere vorklinische Studien durchgeführt. Der Produktkandidat habe sich in präklinischen Modellen bei der Bekämpfung von MRSA als «hoch wirksam» erwiesen, heisst es weiter.


Mittelbedarf von durchschnittlich 4,5 Mio CHF monatlich
Für das laufende Jahr rechnet das Management mit einem operativen Mittelbedarf von durchschnittlich 4,5 Mio CHF monatlich. 2007 hatte der Mittelbedarf im Monatsdurchschnitt 4,8 Mio CHF betragen. 2008 würden Ausgaben für die Phase-III-Studien mit intravenös zu verabreichendem Iclaprim gegen cSSSI entfallen, da dieses Programm erfolgreich abgeschlossen worden sei, wie CFO Harry Welten in der Medienmitteilung zitiert wird. Hingegen würden Ausgaben für andere klinische Programme und das Pre-Marketing steigen. (awp/mc/gh)

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