Artur P. Schmidt: Das 24-Billionen-Dollar-Bailout-Desaster

Von Artur P. Schmidt
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Gemäss dem Generalinspekteur des TARP-Programmes zur Stützung der weltweiten Finanzmärkte Neil Barofsky könnte sich die Gesamtsumme des US-Bailouts von 2007 bis jetzt auf unglaubliche 23.7 Billionen US-Dollar belaufen. Als die Finanzkrise im Herbst 2008 zu einer Systemkrise zu werden drohte, wurde das Troubled Asset Relief Programm (TARP) vom damaligen Finanzminister Henry Paulson ins Leben gerufen. TARP bestand zunächst aus einem Rettungspaket von 700 Milliarden US-Dollar und erlaubte dem Finanzministerium notleidende Wertpapiere («troubled assets») aufzukaufen. Diese schwer bewertbaren Papiere sind auch heute noch der Hauptgrund dafür, warum sich die Banken bei der Kreditvergabe immer noch stark zurückhalten. Die Funktionsweise von TARP ist derart, dass die angeschlagenen Geldinstitute ihre Wertpapiere an das Finanzministerium verkaufen können. Gleichzeitig geben sie diesem Aktienoptionsscheine, Aktien oder sonstige vorrangige Schuldverschreiben, wobei vorwiegend Vorzugsaktien bzw. Optionsscheine für stimmrechtslose Aktien gegeben wurden.


Schulden-Himalaya
Zwar haben diese Massnahmen die Aktienmärkte wieder auf Erholungskurs geschickt, jedoch ist die Realwirtschaft aufgrund der immensen Verschuldung immer noch nicht in eine nachhaltige Erholung übergegangen. Trotz eines potentiellen 24 Billionen-Bailouts, der etwa 50 Initiativen und Programme der Bush- und Obama-Administration umfasst, kommt der Schulden-Junkie USA nicht auf die Beine. Wie sollte er auch, wird doch der gesamte Bailout nicht durch Sanierung, sondern durch die Aufnahme neuer Schulden finanziert. Es wird deshalb Zeit, dass die Ursachen der Finanzkrise verstanden werden. Senator Byron Dorgan aus Nord-Dakota erhob am 13. April 2009 in einem Interview mit Newsweek zu Recht die Forderung nach einer Untersuchung im Stile der Pecora-Kommission der dreissiger Jahre, die nach den Gründen für den Wallstreet-Crash von 1929 forschte. Bereits 1999 hatte Dorgan nachdrücklich vor der (von Larry Summers betriebenen) Aufhebung des Glass-Steagall-Gesetzes (Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken) gewarnt.



Quelle: SIGTARP Quarterly Report July 2009


2 Billionen USD verschwinden im Schwarzen Loch
Selbst für Barofsky, der das TARP zu überwachen hat, sind viele Dinge intransparent und die Steuerzahler werden im Unklaren gelassen, wer das Geld überhaupt bekommen hat und was sie damit anstellen. Bereits im Herbst 2008 sind auf unerklärliche Weise sage und schreibe 2 Billionen USD in einem Schwarzen Loch verschwunden. Eine Befragung der Generalinspektorin der Fed Elizabeth Coleman durch den Republikaner Alan Grayson ergab, dass diese insgesamt 9 Billionen US-Dollar an ausserbilanziellen Transaktionen nicht erklären konnte. Den Preis dieser Versenkungsorgie an US-Dollars werden die amerikanischen Steuerzahler zu bezahlen haben. Der ehemalige Goldman Sachs-CEO Henry Paulson hatte sich in seiner Funktion als Finanzminister zu einem Wirtschaftsterroristen aller erster Güte gemausert, der ihm ehemaligen New Yorker Notenbankpräsident einen würdigen Nachfolger gefunden hat.


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Hyperinflation ante portas  
Jetzt wirkt die Bankster-RAF der zweiten Generation in Kooperation mit der Fed, um den Mittelstand in den USA restlos über eine Bailout-Orgie zu ruinieren. Wohl deshalb sagte Obama in einem Interview in Anlehnung an den Spielfilm «Die Matrix», dass es für die USA besser sei die blaue Pille zu nehmen. Nun steht die blaue Pille in diesem Film für die Lüge und nicht für die Wahrheit. Es dürfte kaum überraschen, wenn sich die Bailout-Summe in den nächsten Monaten noch weiter erhöhen sollte. Spätestens bei 100 Billionen US-Dollar dürfte dann endgültig der Grundstein für eine Hyperinflation in den USA gelegt sein. Ron Pauls Vorschlag einer Buchprüfung der Fed sollte sofort in Angriff genommen werden – bevor es zu spät ist und der ökonomische Parasitismus der Fed an seinen Steuerzahlern zugunsten von Bankstern beendet wird.


Nero lässt grüssen
So berichtete das Time-Magazin im Frühjahr 2009 über den Zirkel äusserst merkwürdiger Berater und Ökonomen» in Barack Obamas Umfeld. wie Larry Summers, Peter Orszag, Cass Sunstein, Richard Thaler, Dan Ariely und Daniel Kahneman. Diese Berater werden gemäss der Time als «behaviorist economists» («Verhaltensökonomen») bezeichnet, d.h. sie wenden die Ergebnisse der Verhaltensforschung und -manipulation auf wirtschaftliche Zusammenhänge an. Der Mensch ist für sie nichts anderes als ein Tier mit irrationalem Verhalten, gesteuert durch Lust und Schmerz, wobei der freie Wille und die Kreativität völlig zweitrangig sind. Die Wörter Sanierung und Gesundschrumpfen kommen im Sprachgebrauch der faschistoiden Verhaltensökonomen nicht vor. In einem solch manipulierten Umfeld kann kein Präsident der Welt freie Entscheidungen fällen. Es ist wie bei Kaiser Nero im alten Rom, der sich gar nicht bewusst war, was er eigentlich anrichtete. Wenn Obama weiter auf seine Berater hört und als Brandstifter des US-Dollars auftritt, wird er zum Untergangs-Präsidenten des amerikanischen Imperiums avancieren. Dann wird er sich später sagen: «Hätte ich doch die rote Pille genommen.»


Im Griff der Wallstreet-Matrix
Anstatt auf Lenkungs-Cockpits, d.h. auf die ökonomische Wahrheit zu setzen, um die Krise in den Griff zu bekommen, setzt «Agent» Obama auf Schwindler und Betrüger wie Larry Summers, welche die Menschen in der Wallstreet-Matrix gefangen halten wollen. Der Mann, der sich vom exotischen Hexengebräu aus Derivaten an der Wallstreet hat berauschen lassen, deckt die betrügerischen Machenschaften der Ponzi-Banken. Obama hätte gut daran getan, bei seinem Amtsantritt das Bailout-Programm zu stoppen, neue lobbyfreie Berater anzustellen und die verschwendeten Mittel besser seinen Bürgern zukommen zu lassen. Bei etwa 300 Millionen Einwohnern hätte man jeden Einwohner der USA mit einem Eigenkapital von 80’000 USD ausstatten können. Durch das Bailout von Banken wurde diese Chance verspielt. Durch einen neuartigen Banken-Sozialismus kann keine wirksame Neubewertung der Buchwerte herbeigeführt werden, sondern lediglich Bilanzkosmetik und Bilanzmanipulation betrieben werden.





Artur P. Schmidt
Der Wirtschaftskybernetiker Dr.-Ing. Artur P. Schmidt wurde in Stuttgart geboren. Er besuchte im Stadtteil Zuffenhausen das Ferdinand-Porsche-Gymnasium und machte dort das Abitur. Das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik in Stuttgart und Berlin schloss er im Alter von 27 Jahren mit  der Bestnote im Fachgebiet Raketentechnik ab, so dass ihm von Prof. H.H. Koelle die Promotion angetragen wurde. Im Alter von 30 Jahren erhielt Artur P. Schmidt den Doktortitel für ein kybernetisches Marktanalyse-Verfahren am Beispiel der Strategischen Planung von Airbus Industries. Nach einer Beratungstätigkeit bei Anderson Consulting sowie als Leiter der Strategischen Analyse der Ruhrgas AG war Dr. Schmidt Stipendiant der Stiftung zur Förderung der systemorientierten Managementlehre und letzter Schüler von Prof. Hans Ulrich, dem Begründer des St. Galler Management-Ansatzes. Während dieser Zeit begann Dr. Schmidt seine publizistische Laufbahn, aus denen Bestseller wie «Endo-Management» und «Der Wissensnavigator» sowie Wirtschaftsbücher wie «Wohlstand_fuer_alle.com» oder «Crashonomics» hervorgingen. Sein neuestes Buch, welches im EWK-Verlag (www.ewk-verlag.de ) erschienen ist, heisst  «Unter Bankstern».

Heute ist Artur P. Schmidt Herausgeber des Online-News-Portals www.wissensnavigator.com sowie der Finanz-Portale www.bankingcockpit.com , www.wallstreetcockpit.com , www.futurescockpit.com und www.optioncockpit.com sowie Geschäftsführer der Tradercockpit GmbH (www.cockpit.li ). Dr. Schmidt ist ein gefragter Keynote-Speaker sowie Kolumnist für zahlreiche Finanzpublikationen.

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