Artur P. Schmidt: Schuldenachttausender, wohin das Auge blickt

Von Artur P. Schmidt
artur.schmidt@unternehmercockpit.com


Für die Besitzlosen funktioniert der Kapitalismus längst nicht mehr, da er sie in Abhängigkeiten geführt hat, die man nur noch als finanzielle Sklaverei bezeichnen kann. Da die meisten Kredite heute nicht für produktive Zwecke, sondern für den Konsum verwendet werden, besteht für diejenigen, die Kredite in Anspruch nehmen, keine andere Möglichkeit, als diese durch ihre Löhne und Gehälter zurückzubezahlen. Verlieren Sie ihren Job, sind sie so gut wie pleite. Die Folgen sind fatal, insbesondere weil viele Altersabsicherungen, die in Fonds investiert hatten, ebenso einem radikalen Wertverfall unterliegen.


Irreversibles Verschuldungssystem
In Blasenökonomien dient der Austausch auf dem Markt nicht mehr der Vermittlung von Gebrauchsgütern, sondern nur noch der Realisierung von Verlusten, die sich in Arbeitslosigkeit und einer neuen Armut manifestieren. Die Vermögensdisparität nimmt nicht nur zwischen den Industrieländern, sondern vor allem innerhalb dieser markant zu. Für die meisten Volkswirte basiert der Kapitalismus auf den Prinzipien der Geldvermehrung und der Tauschwirtschaft, tatsächlich stellt er ein irreversibles Verschuldungssystem dar, dessen finaler Punkt der Staatsbankrott ist. Derartige Systeme unterliegen dem inneren Zwang, immer mehr Schulden zu machen, um alte Schulden abbezahlen zu können. Durch die US-Immobilienkrise hat sich gezeigt, dass die eigentliche Bedrohung des Weltfinanzsystems nicht die Verschuldung der so genannten Entwicklungsländer ist, sondern die der führenden Industrienationen.


Ausufernde Geldausweitung
Länder wie die USA können sich wegen der Milliardenlöcher in den Staatshaushalten Rezessionen nicht mehr leisten, deshalb wird durch ausufernde Geldausweitung und künstliches Niedrighalten von Zinsen alles getan, um diese zu verhindern. Dadurch wird die Inflationierung des Geldes immer weiter vorangetrieben. Erschwerend kommt hinzu, dass das Horten des Geldes von Reichen und Superreichen immer weniger Geld für den entscheidenden Wachstumsfaktor Innovation zur Verfügung stellt. Die Abnahme der Innovationsfähigkeit in vielen Industrienationen führt fast zwangsläufig dazu, dass das Wirtschaftswachstum geringer ausfällt, wodurch es nahezu unmöglich wird, die Staatsverschuldung auszugleichen. Im heutigen Verschuldungssystem fehlt somit ein permanentes Anreizsystem für die ständige innovative Erneuerung. 





Artur P. Schmidt
Der Wirtschaftskybernetiker Dr.-Ing. Artur P. Schmidt wurde in Stuttgart geboren. Er besuchte im Stadtteil Zuffenhausen das Ferdinand-Porsche-Gymnasium und machte dort das Abitur. Das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik in Stuttgart und Berlin schloss er im Alter von 27 Jahren mit  der Bestnote im Fachgebiet Raketentechnik ab, so dass ihm von Prof. H.H. Koelle die Promotion angetragen wurde. Im Alter von 30 Jahren erhielt Artur P. Schmidt den Doktortitel für ein kybernetisches Marktanalyse-Verfahren am Beispiel der Strategischen Planung von Airbus Industries. Nach einer Beratungstätigkeit bei Anderson Consulting sowie als Leiter der Strategischen Analyse der Ruhrgas AG war Dr. Schmidt Stipendiant der Stiftung zur Förderung der systemorientierten Managementlehre und letzter Schüler von Prof. Hans Ulrich, dem Begründer des St. Galler Management-Ansatzes. Während dieser Zeit begann Dr. Schmidt seine publizistische Laufbahn, aus denen Bestseller wie «Endo-Management» und «Der Wissensnavigator» sowie Wirtschaftsbücher wie «Wohlstand_fuer_alle.com» oder «Crashonomics» hervorgingen. Sein neuestes Buch, welches im Februar 2008 beim EWK-Verlag (www.ewk-verlag.de ) herauskommt, heisst  «Unter Bankstern».

Heute ist Dr.-Ing. Schmidt Herausgeber des Online-News-Portals www.wissensnavigator.com sowie der Finanz-Portale www.bankingcockpit.com , www.wallstreetcockpit.com , www.futurescockpit.com und www.optioncockpit.com sowie Geschäftsführer der Tradercockpit GmbH (www.cockpit.li ). Dr. Schmidt ist ein gefragter Keynote-Speaker sowie Kolumnist für zahlreiche Finanzpublikationen.

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