Artur P. Schmidt: Weltpanik, Weltmanipulation und Weltwährung
Von Artur P. Schmidt
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Nachdem der unter Überdruck stehende amerikanische Kredit- und Immobilien-Bubble platzte, ist der amerikanischen Wirtschaft die Puste ausgegangen. Die jahrelang kultivierte Masslosigkeit hat als viraler Effekt zur nahezu vollständigen Entwertung vieler Aktienvermögen geführt, ein Prozess der durch das Nachlassen der Kaufkraft der Babyboomer-Generation noch weitere zukünftige Fallorgien an den Weltbörsen auslösen dürfte. Um die Deflation zu bekämpfen soll jetzt die quantitative Lockerung der Geldpolitik (Quantitative Easing) Abhilfe schaffen. Nachdem die Leitzinsen auf nahezu Null gesenkt wurden, benötigt Ben Bernanke neue Wunderwaffen. Neben der Vermeidung von Deflation sind die Massnahmen der Fed vor allem darauf fokussiert, die Bedingungen an den Kreditmärkten zu verbessern. Jedoch zeigen die umfangreichen Leitzinssenkungen, Liquiditätsmassnahmen der Fed und die Rekapitalisierung des Bankensystems bisher wenig Erfolg. Jetzt soll die Lockerung der Geldpolitik die sich beschleunigende konjunkturelle Abwärtsdynamik abbremsen. Nachdem die Fed zunächst Staatsanleihen aus ihren eigenen Beständen verkaufte, um zu verhindern, dass sich die zusätzliche Kreditvergabe an das Bankensystem in einer Ausweitung ihrer eigenen Bilanz niederschlägt, war dies mit der Insolvenz von Lehman Brothers nicht mehr möglich. Durch den Bankrott der Investmentbank blieb der Fed kein anderes Mittel als die sukzessive Ausweitung ihrer Bilanz.
«Quantitative Easing»
Um Mittelabzüge aus den Geldmarktfonds zu verhindern, wurde der Markt für Commercial Paper zielgerichtet mit Liquidität unterstützt. Indem die Fed nicht mehr nur die Stabilität von Finanzinstituten, sondern direkt in Teilmärkte eingriff, bekam ihre Geldpolitik zunehmende Züge eines «Quantitative Easing». Der direkte Ankauf von Anleihen und Mortgage Backed Securities der an den Hypothekenmärkten tätigen Government Sponsored Enterprises Fannie Mae und Freddie Mac sowie die Unterstützung der Emission neuer Asset Backed Securities seit Ende November kennzeichnen die aktuelle Phase der Fed-Aktivitäten, indem sie versucht direkt die Kreditbedingungen zu beeinflussen, um dann als finalen Schritt sogar die Staatsanleihen aufzukaufen, um die Zinsen künstlich niedrig zu halten. Zwar können derartige Massnahmen starke Bärenmarkt-Rallys auslösen, doch vollziehen diese auch einen Übergang in eine Phase, wo ein möglicher Dollar-Crash und ein Bankrott der Fed bewusst in Kauf genommen wird. Niedrige Zinsen und Gelddrucken auf Teufel komm raus werden den drogensüchtigen Patienten US-Wirtschaft noch süchtiger nach Schulden machen. Zwar kann es der Fed hierdurch gelingen eine konjunkturelle Erholung einzuleiten, die Nachhaltigkeit dieser Massnahmen muss jedoch bezweifelt werden. Dass Ziel der Fed, die Leitzinsen für längere Zeit auf einem niedrigen Niveau einzufrieren, ist die Blaupause für einen riesigen Bubble an den Anleihemärkten, der über kurz oder lang zum grössten aller möglichen Crashs führen wird, nämlich dem Totalabsturz der amerikanischen Anleihemärkte.
Vorbereitung einer neuen Weltwährung
Jetzt soll eine weitere neue Wunderwaffe eingeführt werden, die die Geldversorgung der Welt sicherstellen soll. Die in Vergessenheit geratenen «Sonderziehungsrechte» des IWF. Damit soll eine globale geldpolitische Lockerung dem Planeten übergestülpt werden, dessen Endziel nur eine neue Weltwährung sein kann. Dies wäre an sich noch nicht schlecht, würde die Zusammensetzung dieser Sonderziehungsrechte den tatsächlichen Anteilen am Weltbruttosozialprodukt entsprechen. Da dem jedoch nicht so ist und der Dollar bei diesen Rechten mit einem Anteil von 44 % völlig überbewertet erscheint, will sich Washington in krimineller Weise aus seiner Verantwortung für das weltweite Schulden-Babylon verabschieden. Um die Welt vor der natürlichsten Sache der Welt, nämlich einer reinigenden Rezession oder sogar Depression zu bewahren, soll diese durch die Schaffung einer neuen globalen Weltwährung verhindert bzw. stark abgeschwächt werden. Es bleibt zu hoffen, dass sich China diesen Plänen, die Ihnen langfristig mehr schaden als nützen werden, vehement widersetzt. Der Exportweltmeister kann kein Interesse an einer Kunstwährung haben, die den Amerikanern eine Sanierung ihres über die Verhältnisse lebens auf Kosten der gesamten Weltbevölkerung gestattet. Die Einführung eines «Globo» (fiktiver Kunstname) als Weltwährung würde möglicherweise zukünftig eine der weltweit kriminellsten Organisationen, den IWF, zur globalen Zentralbank machen, die ähnlich wie die Fed den gesamten Planeten geldpolitisch kontrollieren würde. Dies wäre selbst für die amerikanischen Gründerväter ein Albtraum.
Flutung der Welt mit Dollars
Der Geldbetrug der Fed soll durch eine neue Währung globalisiert werden, wobei bei strikten Konvergenzkriterien ähnlich des Euro Amerika wahrscheinlich nicht einmal die Aufnahmekriterien zu dieser neuen Weltwährung erfüllen würde. Hier bahnt sich der wohl grösste Geldbetrug der Weltwirtschaftsgeschichte an, der wahrscheinlich durch flankierende Massnahmen, wie das Verbot des Privatbesitzes von Gold, die grösste Enteignungswelle der Weltgeschichte einleiten wird. Weil Amerika pleite ist, soll jetzt der Dollar als Leitwährung abgelöst und durch den «Globo» ersetzt werden, damit die USA ihre Träume von der Weltherrschaft fortsetzen kann. Wegen der in den zurückliegenden Jahren stattgefundenen Überflutung der Welt mit US-Dollars glauben die USA es selbst in der Hand zu haben, wie stark sie die Dollarvermögen ihrer Gläubiger durch weiteres Gelddrucken entwerten können. Um diesem Betrug eine neue Dimension zu geben, muss man die Welt mit immer mehr Dollars in hyperinflationärer Weise fluten, bis dieser als Weltwährung nicht mehr tragbar ist. Gleichzeitig muss man auch die anderen Wirtschaftsräume so schwächen, dass als Alternative plötzlich nur noch die Einführung einer neuer Weltwährung bleibt.
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Hemmungslose Währungsvermehrung
Selbstverständlich muss das Land, welches die Inflationierung seiner Währung betreibt, das Land mit dem grössten Anteil an der neuen Weltwährung sein, da nur so sichergestellt werden kann, dass man am Tag der Abrechnung mit dem geringsten Schaden aus dem selbst herbeigeführten Debakel entkommen kann. Die Notenbanken wissen nur zu genau, wie wertlos der Dollar inzwischen geworden ist. Trotzdem haben sie ihre eigene Währung mit wertlosen Dollars in ihrer Währungsreserve unterlegt, womit die eigene Währung ebenfalls nahezu wertlos wird. Nahezu alle wichtigen Währungen der Welt sind so hemmungslos vermehrt worden, dass auch ihre Währungen (Dollar, Euro und Yen) keine echte Wertaufbewahrungsfunktion für die Bürger mehr haben können. Geld ist damit nur noch zu einem Hoffnungswert mutiert, dessen Rückzahlungswert in einer Weltpanik auf das Nullniveau sinken wird. Wohl deshalb wird auf Pump durch US-Firmen mit zukünftig wertlosen Dollars weltweit alles aufgekauft, was am Tag der Abrechnung noch einen Wert haben wird: Rohstofflager, Industriefirmen, Immobilien und substanzstarke ausländische Kapitalgesellschaften.
Umfassendes Ponzi-Schema
Der Weltwirtschaftskrieg der Anhäufung von realen Werten gegen Verschuldung in wertlosen US-Dollars hat System und ist Teil des umfassendsten Ponzi-Schemas, dass die Welt je gesehen hat. Ziel dieses Weltwirtschaftskrieges ist es, die Geldmenge so lange zu vermehren bis alle wichtigen Sachwerte der Welt aufgekauft und monopolisiert sind. Danach darf das Kartenhaus ruhig zusammenbrechen, da man dann mit der neuen Weltwährung den Joker hat, sich die Weltherrschaft für die nächsten 50 Jahre zu sichern. Der Export des US-Dollars in die restliche Welt ist die Krankheit die den ganzen Planeten befallen hat. Die Viralität ist so gross, dass die gesamte Weltwirtschaft innerhalb weniger Wochen im Sommer 2008 zum erliegen kam. Es ist völlig klar, dass die Amerikaner kein Interesse an einem Euro als neue Leitwährung haben können, vielmehr geht es darum auch den Euro und Yen zu schwächen, um mit Pauken und Trompeten als letzte Rettung eine von den Amerikanern dominierte Weltwährung einführen zu können.
Tausche wertloses Papiergeld gegen Rohstoffe
Die sich abzeichnende Währungskrise des US-Dollar wird zwangsläufig eine Weltwährungsreform aller Währungen nach sich ziehen. Damit die besiegte Währung die Konditionen der Kapitulation des Weltfinanzsystems bestimmen kann, braucht man mächtige Firmen mit realen Assets, die die wichtigsten Rohstoffe, heute vor allem das Öl und Gas, kontrollieren. Der Einsatz dieses Machtmittels soll sicherstellen, dass der Verursacher der Weltfinanzkrise als der grosse Gewinner aus dieser hervorgeht. Eine neue Währung bietet den USA die Möglichkeit die alten Währungsschulden abzuwerten und damit die Gläubiger, die noch alte Dollarbestände haben zu enteignen. Damit würden sich die USA auf einen Schlag entschulden und die Gläubigerländer Europas und Asiens müssten die Zeche bezahlen. Da zukünftig eine Währungsreform unvermeidbar sein wird, muss es zu einer Allianz von Russland, China, Japan und Europa kommen, um den imperialen Machtbestrebungen der US-Machtelite entgegenzutreten. Wird diese Chance verspielt und lässt sich die Welt noch einmal von den USA manipulieren, dann wird der amerikanische Monopolkapitalismus den gesamten Planeten ausbeuten und unwiederbringlich ein System der Sklaverei und Überwachung installieren wie es die Welt zuvor noch nicht gesehen hat.
Der 4. Weltkrieg hat längst begonnen
Seit Gründung der Federal Reserve im Jahr 1913 hat diese das Kunststück fertig gebracht, den Wert des Dollars um 97 Prozent im Wert zu vermindern. Eine neue Weltwährung darf deshalb nicht von den USA dominiert werden. Damit wären Tür und Tor geöffnet für die Ausweitung des US-Kreditmonopols auf den gesamten Planeten. Die amerikanische Weltreservewährung ist vollständig als Fiat Money-System aufgebaut und wer diesen Weltbetrug möchte, soll es übernehmen, es sollte jedoch jedem Land freistehen sich an diesem Betrug nicht zu beteiligen. Wäre nicht der Euro auf Basis der Prinzipien der Deutschen Bundesbank eine Alternative? Zwar hat der Euro auf der Bargeldseite den Dollar inzwischen überholt, da mehr Bargeld in Euro als in Dollar im Umlauf ist. Auf der Buchgeldseite ist dies bei weitem noch nicht so, da etwa 90 Prozent aller Devisenumsätze in US-Dollar stattfinden. Deshalb ist es für die restliche Welt von elementarer Bedeutung, dass Rohstoffe so bald wie möglich nicht mehr in US-Dollar sondern in Euro gehandelt werden.
Europas Zukunft
Europas Zukunft liegt somit nicht mehr in einem Verbund mit den USA, sondern in einer starken Partnerschaft mit Russland und Asien sowie einer stabilen Währung. Diese zu garantieren und dem amerikanischen Allmachtstreben entschieden entgegenzutreten ist heute notwendiger denn je. Der 4. Weltkrieg hat sich längst zu einem Weltwirtschaftskrieg gemausert, bei dem sich heute – anders wie beim Kalten Krieg (dem 3. Weltkrieg) – keine Raketensprengköpfe, sondern der Dollar-Faschismus und der Rest der Welt gegenüberstehen. Deshalb gilt es einer von den Amerikanern dominierten Weltwährung von vorneherein eine klare Absage zu erteilen. Grossbanken, die auf die Guthaben der Menschen angeblich aufpassen, es jedoch gleichzeitig durch Kapitalvernichtung stehlen, sind die Handlanger eines Systems, dass durch eine neue Weltwährung einen Weltfaschismus etablieren will. Wenn Obama wirklich ein grosser Präsident werden will, muss er deshalb die Grossbanken sofort entmachten, die Fed verstaatlichen und sich wieder auf die Werte der amerikanischen Gründerväter besinnen. Tut er es nicht wird er zu einem Trojanischen Pferd mutieren und ein noch grösserer Handlanger für amerikanische Grossmachtträume als sein Vorgänger G. W. Bush. Ein möglicher Weltstaat wird nur funktionieren wenn er freiheitlich und nicht auf Schulden aufgebaut wird. Basiert er darauf wird er früher oder später ebenso zusammenbrechen wie seine Vorgängermodelle in Form von Nationalstaaten oder Währungsunionen. Dann bleibt wohl nur noch der Bailout durch Aliens.
Artur P. Schmidt
Der Wirtschaftskybernetiker Dr.-Ing. Artur P. Schmidt wurde in Stuttgart geboren. Er besuchte im Stadtteil Zuffenhausen das Ferdinand-Porsche-Gymnasium und machte dort das Abitur. Das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik in Stuttgart und Berlin schloss er im Alter von 27 Jahren mit der Bestnote im Fachgebiet Raketentechnik ab, so dass ihm von Prof. H.H. Koelle die Promotion angetragen wurde. Im Alter von 30 Jahren erhielt Artur P. Schmidt den Doktortitel für ein kybernetisches Marktanalyse-Verfahren am Beispiel der Strategischen Planung von Airbus Industries. Nach einer Beratungstätigkeit bei Anderson Consulting sowie als Leiter der Strategischen Analyse der Ruhrgas AG war Dr. Schmidt Stipendiant der Stiftung zur Förderung der systemorientierten Managementlehre und letzter Schüler von Prof. Hans Ulrich, dem Begründer des St. Galler Management-Ansatzes. Während dieser Zeit begann Dr. Schmidt seine publizistische Laufbahn, aus denen Bestseller wie «Endo-Management» und «Der Wissensnavigator» sowie Wirtschaftsbücher wie «Wohlstand_fuer_alle.com» oder «Crashonomics» hervorgingen. Sein neuestes Buch, welches im EWK-Verlag (www.ewk-verlag.de ) erschienen ist, heisst «Unter Bankstern».
Heute ist Artur P. Schmidt Herausgeber des Online-News-Portals www.wissensnavigator.com sowie der Finanz-Portale www.bankingcockpit.com , www.wallstreetcockpit.com , www.futurescockpit.com und www.optioncockpit.com sowie Geschäftsführer der Tradercockpit GmbH (www.cockpit.li ). Dr. Schmidt ist ein gefragter Keynote-Speaker sowie Kolumnist für zahlreiche Finanzpublikationen.