Artur P. Schmidt: Werden die USA von einer Bankenmafia regiert?

Von Artur P. Schmidt
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Finanzoligopole
Im Jahr 2008 ist das globale Finanzsystem völlig zusammengebrochen. Was wir erleben durften waren unsinnige, sozialistische Bailouts die einige wenige Finanzoligopole wie Goldman Sachs, JP Morgan Chase, Bank of America schufen, während andere Player wie Bear Stearns, Lehman Brothers und Merrill Lynch gnadenlos in den Untergang getrieben wurden. Um angeblich den Kapitalismus zu retten wurde Geld ohne Limit gedruckt und die Zinsen nahezu auf Null gesenkt. Der Bernanke-Ansatz ist jedoch ein Betrugssystem. Der oberste Gangleader des amerikanischen Finanzimperiums ist zum Handlanger der grössten Volksenteignung der Geschichte avanciert. Doch anstatt die Kaufkraft der Bürger zu stärken wird das verantwortungslose ökonomische Handeln die Krise nur noch weiter verschärfen und das Land in die eine Hyper-Depression stürzen, die diejenige der 30er Jahre wie einen Mini-Hurrikane aussehen lässt. Anstatt das alte System, welches gescheitert ist, untergehen zu lassen, wird alles versucht und dieses künstlich am Leben zu erhalten.


Hütchenspieler im Casino
Es ist eine der grössten Illusionen zu glauben, dass diejenigen die an der Regierung sind, intelligenter sind als alle anderen. Wer in die Politik geht hat dadurch schon bewiesen, dass er dümmer ist als alle anderen, denn sonst hätte er ja eine Managementkarriere verfolgt oder ein eigenes Unternehmen gegründet. Je mehr die Politiker der Finanzmafia helfen zu überleben, desto schneller wird die gesamte Welt in den Ruin getrieben und wir werden in Bälde ein «Obamageddon» erleben. Scheinbar gibt es ausser Ron Paul in den USA keinen Politiker, der offen ausspricht, dass die Geldjunkies von der Wallstreet in die Schranken gewiesen und auf die Anklagebank gehören. Dies ist ein notwendiger Schritt um die Revision des Geldsystems einzuleiten. Als hinreichende Bedingung hierfür muss auch die Funktion der Zentralbank überdacht und diese gegebenenfalls geschlossen werden. Die verblendeten Harvard- und Yale Karrieristen die in den Spielcasinos, genannt Investmentbanken, anheuerten, haben mitunter noch nie in ihrem Leben wirklich gearbeitet. Sie drücken Tasten, um ihre Kunden über den Tisch zu ziehen und rufen nach dem Steuerzahler, wenn Sie auf die falsche Farbe am Roulette-Tisch gesetzt haben.


I mafiusi di banca
Wie die italienische Mafia sind die Wallstreetbanker intelligent vernetzt und bilden heute das Musterbeispiel für organisierte Kriminalität. Seit der Begriff «Mafia» durch Giuseppe Rizzottos 1863 uraufgeführte Komödie «I mafiusi de la Vicaria» populär wurde, hat er viele, zum Teil auch konträre Bedeutungen erhalten. Für einige Zeitgenossen, speziell an der Wallstreet, mögen Banker mutige Männer sein, weil Sie hohe Risiken eingehen, in Wahrheit sind diese jedoch hochgefährliche Zocker und fest organisierte Kriminelle, deren Ziel stets darin bestand, Gelddruckmaschinen zu generieren, um mit ihrer Macht die Politiker zu beeindrucken und wo notwendig zu bestechen. Zur Bankenmafia gehören nicht nur jene Banken, welche den Finanz-Hurrikan überlebt haben, sondern auch die Federal Reserve und die Schlüsselposition des US-Finanzministers. Dank eines hoch entwickelten Systems von Rängen und Führungsposten, das quer durch die Vorstands- und Aufsichtsratslandschaft in den USA verläuft wird versucht alles was mit Geld zu tun hat unter Kontrolle zu bringen, einschliesslich dem Eintreiben der Steuern.


Organisierte Kriminelle
Nach einer von Frank Hagan (1983) zusammengestellten Übersicht herrscht weitgehend Übereinstimmung darüber, dass von organisierter Kriminalität dann gesprochen wird, wenn 1. ein dauerhaft angelegtes und 2. ein rational operierendes Unternehmen darauf ausgerichtet ist, 3. Gewinne durch illegale Betätigungen zu erzielen. Genau diese Kriterien erfüllen die Bankster in Big Apple. An der Wallstreet scheint man trotz Krise wieder zur Tagesordnung des Hochgeschwindigkeits-Programm-Day-Tradings übergegangen zu sein, wobei man bei Goldman Sachs die spezielle Spielart des Gewinnens ohne Risiko kreiert hat. Ein Tor wer glaubt, dass hier alles mit rechten Dingen zugehen kann, wenn man in nur 100 Handelstagen Milliardengewinne einfährt. Bei der Bankenmafia handelt es sich offensichtlich um schwerwiegende Wirtschaftsverbrecher. Es werden fast ausschliesslich nur solche Geschäfte in Angriff genommen, die hohe Gewinne versprechen, wobei Toxizität das Schlüsselwort darstellt um das Ausmass der Giftmischerei zu erahnen. Dass Kredite an Unternehmen nicht zu den hochprofitablen Geschäften zählen, zeigt die aktuelle Kreditklemme in der Wirtschaft.


Ehre und Verschwiegenheit
Der Grund für dieses komplizierte System liegt vor allem in der Notwendigkeit, die Drahtzieher der Finanzmafia – die eigentlichen Bosse – vor der öffentlichen Aufmerksamkeit und den Strafverfolgungsbehörden zu schützen. Die rangniederen Banker bilden hierbei einen Puffer zwischen dem geheimen Teil der Bankenmafia und der Öffentlichkeit. Wie bei der richtigen italienischen Mafia beruht das System der inneren Legitimation auf zwei Werten: Ehre und Verschwiegenheit. Wie sonst wäre es möglich, dass in sonntäglichen Überraschungsaktionen Finanzinstitute ohne Ausschreibung von ihren Wettbewerbern geschluckt werden können? Die Gesellschaft der Ehrenmänner verleibt sich alles ein, was sie sich einverleiben will, ohne dass ein Aufruhr der Entrüstung durchs Volk gehen kann, weil alle wichtigen Entscheidungen im Verborgenen gefällt werden. Auch wird das Volk in keinster Weise über die systemischen Risiken aufgeklärt, die eingegangen werden, auch wenn der weltweite Derivate-Markt das Bruttosozialprodukt der USA um den Faktor 50 übersteigt. Welch eine Ehre soviel Leverage zu besitzen, dass man die gesamte Weltwirtschaft damit durch Manipulation der Geldmenge ins Chaos stürzen kann!


Ponzi war Peanuts
Für aussenstehende Betrachter erscheint die Finanzwelt als ein komplexes Netzwerk. Dieses hat in den letzten Jahren hauptsächlich hochspekulative Produkte mittels Verbriefung von Schulden hervorgebracht, um damit das grösste Ponzi-Schema aller Zeiten zu designen. Deshalb kann man hier mit Fug und Recht von Verbrechen in organisierter Form sprechen. Beim organisierten Verbrechen der Bankenmafia handelt es sich um die Tätigkeit von Bankern, die mit vorausgreifender Planung arbeitsteilig und dauerhaft in Gewinnerzielungsabsicht schwere Straftaten begehen indem Sie die Bürger im Rahmen von absichtlich herbeigeführten Finanzkrisen im Abstand von 10 Jahren systematisch enteignen. Deshalb wird es Zeit, dass die Bürger durch eine Anti-Mafia-Kampagne aufgeklärt werden über das totalitäre Treiben der Bankster von der Wallstreet und der Federal Reserve. Vielleicht brauchen wir bald wie bei der richtigen italienischen Mafia ein Zeugenschutzprogramm für diejenigen Banker, die die ehrenwerte Gesellschaft nicht mehr mittragen können.





Artur P. Schmidt
Der Wirtschaftskybernetiker Dr.-Ing. Artur P. Schmidt wurde in Stuttgart geboren. Er besuchte im Stadtteil Zuffenhausen das Ferdinand-Porsche-Gymnasium und machte dort das Abitur. Das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik in Stuttgart und Berlin schloss er im Alter von 27 Jahren mit  der Bestnote im Fachgebiet Raketentechnik ab, so dass ihm von Prof. H.H. Koelle die Promotion angetragen wurde. Im Alter von 30 Jahren erhielt Artur P. Schmidt den Doktortitel für ein kybernetisches Marktanalyse-Verfahren am Beispiel der Strategischen Planung von Airbus Industries. Nach einer Beratungstätigkeit bei Anderson Consulting sowie als Leiter der Strategischen Analyse der Ruhrgas AG war Dr. Schmidt Stipendiant der Stiftung zur Förderung der systemorientierten Managementlehre und letzter Schüler von Prof. Hans Ulrich, dem Begründer des St. Galler Management-Ansatzes. Während dieser Zeit begann Dr. Schmidt seine publizistische Laufbahn, aus denen Bestseller wie «Endo-Management» und «Der Wissensnavigator» sowie Wirtschaftsbücher wie «Wohlstand_fuer_alle.com» oder «Crashonomics» hervorgingen. Sein neuestes Buch, welches im EWK-Verlag (www.ewk-verlag.de ) erschienen ist, heisst  «Unter Bankstern».

Heute ist Artur P. Schmidt Herausgeber des Online-News-Portals www.wissensnavigator.com sowie der Finanz-Portale www.bankingcockpit.com , www.wallstreetcockpit.com , www.futurescockpit.com und www.optioncockpit.com sowie Geschäftsführer der Tradercockpit GmbH (www.cockpit.li ). Dr. Schmidt ist ein gefragter Keynote-Speaker sowie Kolumnist für zahlreiche Finanzpublikationen.

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