Der Fondsmanager Peter J.Lehner und die Zuger VV Vorsorge Vermögensverwaltung bereiten «als Aktionäre und Verwalter von massgeblichen privaten und institutionellen Beteiligungen an Hiestand» rechtliche Schritte vor. Dies schreiben sie in einer Mitteilung, die sie am Freitag publizierten als Reaktion auf einen geplanten Artikel im Wirtschaftsmagazin «Bilanz». Lehner vertritt nach eigenen Angaben mehr als 5% der Hiestand-Aktien.
Schlechte Fusionsbedingungen moniert
Im Zentrum der Klage steht die Übernahme eines Hiestand-Aktienpakets von der britischen Private Equity-Firma Lion Capital mit einem Zuschlag von circa 18%. Mit dem Aktienpaket verdoppelte IAWS seinen Anteil auf 64%. An diesem Zuschlag stört sich die Aktionärsgruppe: Die freien Aktionäre, die gemäss der Mitteilung zirka 36% von Hiestand kontrollieren, hätten wesentlich schlechtere Fusionsbedingungen.
Interessen der Minderheitsaktionäre unter der Lupe
Die Klage erlaube es, die Angemessenheit der Wahrung der Mitgliedschaftsrechte zu überprüfen, heisst es in der Mitteilung weiter. Falls das Umtauschverhältnis unangemessen sei, würden allen benachteiligten Aktionären Ausgleichszahlungen zugesprochen. Weiter soll geprüft werden, ob der Verwaltungsrat von Hiestand bei den Verhandlungen mit seinem Grossaktionär und Fusions-Partner IAWS die Interessen der Minderheitsaktionäre betreffend der Gleichbehandlung hinreichend vertreten habe.
Zusammenschluss grundsätzlich begrüsst
Hiestand und die irische IAWS hatten die Fusion Anfang Juni angekündigt. Gemeinsam wollen sie zur Aryzta verschmelzen. Damit entsteht der weltweit grösste Player im Geschäft für vorgefertigte Gipfeli, Brote und Brötli. Der Fondsmanager Peter J. Lehner und die VV Vorsorge Vermögensverwaltung begrüssen diesen Zusammenschluss grundsätzlich. (awp/mc/ps/03)