Aryzta mit Gewinneinbruch im Geschäftsjahr 2008/09
Nach Minderheiten fiel der Gewinn gar auf 41,0 (142,5) Mio EUR. Mit Blick auf das laufende Jahr gibt sich das Unternehmen bedeckt: Die ersten Monate hätten einen deutlich rückläufigen Umsatztrend gezeigt. Das Ergebnis wurde von Einmaleinflüssen in Höhe von 96,5 Mio EUR nach Minderheiten und Steuern beeinträchtigt. Dazu gehörte wie angekündigt eine Wertberichtigung der Landreserven bei Origin in Höhe von 134,5 Mio EUR. Die branchenfremde Aryzta-Tochtergesellschaft Origin ist im Dünger- und Futtermittelgeschäft tätig und gehört zu 71,4% Aryzta.
Bereinigter EPS über Konsensprognose
Der operative Gewinn der aus der Aargauer Hiestand-Gruppe und der irischen IAWS entstandenen Aryzta sank auf 77,0 (177,5) Mio EUR. Vor ausserordentlichen Posten wäre das Betriebsergebnis um 14,4% auf 280,4 Mio EUR und der Reingewinn um 15,5% auf 184,5 Mio EUR gestiegen. Der bereinigte Gewinn pro Aktie (EPS) lag bei 2,35 EUR. Im Juni hatte Aryzta versprochen, die Ertragserwartungen gemäss den Konsensprognosen 15 führender Finanzanalysten zu erfüllen. Zum Zeitpunkt dieser Aussage lag die besagte Konsensprognose bei 2,14 EUR pro Aktie.
Dividende von 35,2 Eurocent pro Aktie
Den Aktionären soll eine Dividende von 35,2 Eurocent pro Aktie ausgeschüttet werden. Diese wird aus einem Cashflow in der Höhe von 236,4 Mio EUR finanziert. Mit diesem Ergebnis hat Aryzta die Schätzungen der Analysten ausser beim Umsatz übertroffen. Im Hauptgeschäft Tiefkühlbackwaren (Bereich «Food») setzte Aryzta 1,71 Mrd EUR um, eine Steigerung zum Vorjahr um 4,7%. Besonders in Nordamerika (+22,5%) und den übrigen Regionen (+16,8%) konnte sich das Unternehmen steigern, während im grössten Markt Europa der Umsatz um 2,4% schrumpfte.
Höhere Marge im Foodbereich
Der operative Gewinn im Foodbereich konnte um 17,6% auf 204,7 Mio EUR gesteigert werden, wobei die Marge auf 12,0 (10,6)% anstieg. Während in Europa die Marge bei 11,9 (01,4)% lag, waren es in Nordamerika 12,2 (11,4)%. Die branchenfremde Aryzta-Tochtergesellschaft Origin verzeichnete einen stabilen Umsatz von 1,5 Mrd EUR (+0,1%). Das kleine Plus kam allerdings vor allem dank Akquisitionen zu Stande, während der Verkaufsrückgang und Währungseffekte den Umsatz um 8,4 resp. 7,6% schmälerten. Der Bereich erreichte einen operativen Gewinn von 75,7 Mio EUR (+6,7%). Der Ausblick für Origin bleibe 2010 «herausfordernd», heisst es weiter. Die langfristigen Perspektiven der Tochter seien allerdings «ausgezeichnet».
Keine konkrete Guidance für Gruppe
Für die gesamte Gruppe gibt Aryzta mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2009/10 keine konkrete Guidance ab. Auch Aussagen zum zuletzt im Dezember bestätigten Fünfjahres-Ziel einer Gewinnverdoppelung fehlten. Der aktuelle Konsens der Analysten für den bereinigten Gewinn pro Aktie 2009/10 sehe aber «vernünftig» aus, so das Unternehmen weiter.
Noch keine Trendwende
Das Unternehmen fokussiere weiter auf die Verbesserung der operativen Effizienz und auf das Generieren von freiem Cash Flow. Es sei noch zu früh, eine Trendwende auszurufen, warnt Aryzta. So habe das Unternehmen 2008/09 einen Abschwung von zweistelligen Wachstumsraten zum Jahresstart bis hin zu negativen Wachstumsraten am Jahresende erleben müssen. Auch in den ersten Monaten des laufenden Jahres seien die Verkäufe im Vorjahresvergleich «merklich» schwächer ausgefallen. (awp/mc/ps/04)