Der Umsatz in der Berichtsperiode sank um 5,6% auf 235,2 Mio CHF, währungsbereinigt waren es +0,9%. Der Auftragseingang lag mit 233,8 Mio CHF rund 20% unter dem Vorjahr, welches aber wegen eines Grossauftrages überdurchschnittlich hoch war. Auf EBIT-Stufe erreichte die Gruppe mit einem Gewinn von 7,3 (16,7) Mio CHF noch knapp die Hälfte, auf Konzerngewinnstufe dagegen mit 11,9 (7,1) Mio CHF rund zwei Drittel mehr. Der Vorjahresgewinn war allerdings geprägt durch Verluste von 7 Mio CHF auf aufgegebene Geschäftsbereiche, zudem fiel dieses Jahr das Finanzergebnis deutlich besser aus.
Auftragsbestand per Mitte Jahr höher als Ende 2008
Konzernchef Riet Cadonau sprach vor den Medien in Zürich von «soliden Zahlen». «Sehr positiv» sei auch, dass der Auftragsbestand mit knapp 260 Mio CHF per Mitte Jahr deutlich über den 243 Mio von Ende 2008 gelegen habe. Von den zwei Divisionen wurde Wireless Solutions (WiSo) mehr von der Krise getroffen, der Umsatz sank dort um 15% auf 126,1 Mio CHF (währungsbereinigt -5,5%). Ascom hat «rasch auf die Rahmenbedingungen reagiert und notwendige Kapazitätsanpassungen vorgenommen», was zu ausserordentlichen Restrukturierungskosten von 1,6 Mio CHF führte. Der EBIT erreichte +6,7 Mio CHF, dies bei einer EBIT-Marge von 5,3% (ex. Restruktur.kosten 6,6%, VJ 8,3%).
TEMS-Integrationsprozess läuft auf Hochtouren
Bei Security Solutions (SeSo) waren die Umsätze mit 102,2 Mio CHF praktisch gleichgross wie im Vorjahr. Auf EBIT-Stufe wurde ein Gewinn in Höhe von 3,2 Mio CHF erzielt, bei einer Marge von 3,2 (6,6)%. Da die kürzlich erworbene TEMS erst seit Juni konsolidiert wird, sind deren die Zahlen (Umsatz 7,5 Mio CHF) nur bedingt aussagekräftig. Der Integrationsprozess gehe aber zügig und planmässig voran. «Wir arbeiten mit Hochdruck an den Business-Prozessen», so Cadonau.
Ascom strategisch auf Kurs
Bezüglich Strategie sieht sich der Konzern auf Kurs. «Wir haben mit den jüngsten Akquisitionen die nächsten Schritte zur Umsetzung der Strategie vollzogen», meinte der CEO. Ascom schaffe mit den drei Divisionen Wireless Solutions, Security Communication und Network Testing (TEMS etc.) unter dem gemeinsamen Dach von «Mission-Critical-Communication» die Voraussetzungen, um die mittelfristig angestrebten Ziele hinsichtlich Rentabilität und Wachstum zu erreichen.
Weitere Akquisitionen eher 2010 zu erwarten
Grössere Akquisitionen seien dieses Jahr vermutlich nicht mehr zu erwarten, sondern eher 2010, saget der CEO. Angestrebt werden weiter Zukäufe im Health-Care-Bereich (WiSo) und im Bereich «Defense» (SeSo). Dabei stünden nicht kleinere, sondern grössere Akquisitionen im Vordergrund. Zum laufenden Geschäftsgang in den ersten zwei Monaten des zweiten Halbjahres meinte Cadonau, dass bei SeSo die Situation unverändert sei, man in der Division WiWo im Juli aber erstmals bessere OEM-Umsätze gesehen habe. «Ich kann aber nicht sagen, ob das nachhaltig ist.»
Schwarze Zahlen für 2009 in Aussicht gestellt
Eine richtige Verbesserung der Marktbedingungen wird erst im Laufe 2010 erwartet. Der Umsatz soll im Gesamtjahr 2009 organisch und währungsbereinigt «maximal» 10% unter Vorjahresniveau liegen, unter Berücksichtigung der Akquisitionen soll er dagegen (in Lokalwährungen) steigen. Zudem ist das Management überzeugt, das Jahr 2009 profitabel abzuschliessen. Die Ziel-Marke einer EBIT-Marge von 10% im nächsten Jahr wäre möglich, falls die Konjunktur ein organisches Wachstum von 5% ermögliche, meinte Cadonau.
Aktie unter Druck
Die Aktie notierte bei überdurchschnittlichen Volumen kurz nach 13 Uhr 4,4% tiefer bei 12,90 CHF (SPI -0,2%). Apropos Aktie: Nichts neues gab es zum Anteil der ZKB von gut 25%. Die Zusammenarbeit mit der Bank sei aber «sehr gut und vertrauensvoll», versicherte Cadonau. (awp/mc/ps/03)