Ascom: Umsatz- und Gewinnrückgang – Massnahmen zur Rentabilitätsverbesserung
Bis 2010 strebt der Konzern eine EBIT-Marge von 10% an. Im ersten Halbjahr 2007 verringerte sich der Umsatz von Ascom im Vergleich zum Vorjahr auf 264,1 Mio CHF von 275,2 Mio. Der Auftragseingang betrug 321,3 (VJ 297,0) Mio CHF, das operative Ergebnis auf Stufe EBIT sank auf 2,4 (8,2) Mio CHF. Unter dem Strich wurde ein Gewinn aus weitergeführten Bereichen von 1,5 (6,2) Mio CHF erzielt, der Konzerngewinn wird mit 1,1 (4,8) Mio CHF beziffert.
Markterwartungen klar verfehlt
Mit dem Semesterergebnis hat Ascom die Markterwartungen klar verfehlt. Analysten hatten gemäss AWP-Konsens durchschnittlich mit einem Umsatz von 284,9 Mio CHF gerechnet. Für den EBIT wurden 10,9 Mio und für den Reingewinn 9,3 Mio CHF prognostiziert.
Einschneidende Massnahmen zur Rentabilitätsverbesserung
Mit ‹einschneidenden Massnahmen› zur Rentabilitätsverbesserung will der Konzern im Jahr 2010 eine EBIT-Marge von 10% erreichen. Nach einer ersten Analyse dürfte sich der Kostenrahmen für die Massnahmen auf rund 50 bis 60 Mio CHF belaufen, hiess es, wobei allerdings nur ein Teil des Betrages cash-wirksam sein werde. Unter anderem will Ascom eine Neupositionierung von bestimmten Geschäftsfeldern vornehmen und unprofitable Segmente bereinigen. Ein Verkauf der unprofitablen Security Solutions-Sparte sei aber kein Thema, sagte ein Konzernsprecher zu AWP. In den nächsten Wochen will Ascom die Programme detailliert festlegen. Anlässlich eines Investorentages vom 30. November werde zu einzelnen Massnahmen informiert, so die Mitteilung.
Festhalten an der bisherigen Wachstumsstrategie
An der bisherigen Wachstumsstrategie hält Ascom aber fest. Die in den letzten zwölf Monaten laut Mitteilung ‹unbefriedigend und zu langsam› verlaufene Entwicklung soll nun beschleunigt vorangetrieben werden. Konkrete Angaben zu einem Zeitrahmen für kommende Akquisitionen und zu möglichen Objekten konnte der Konzersprecher nicht machen. «Wir prüfen Übernahmeziele, stehen aber nicht unter Zeitdruck», sagte er lediglich.
Wireless Solutions
Die Sparte Wireless Solutions erzielte in der Berichtsperiode ein Umsatzwachstum von 2,3% auf 140,3 Mio CHF, der EBIT stieg auf 9,3 (8,3) Mio CHF. Für das Gesamtjahr 2007 bestätigt Ascom die bisherige Guidance für die Sparte. Angestrebt wird ein Umsatzwachstum von rund 5% und eine EBIT-Marge von 8-10%.
Security Solutions
In der Division Security Solutions verschlechterte sich der EBIT mit -3,4 (-0,1) Mio CHF weiter, der Umsatz stieg um 2,3% auf 97,2 Mio an. Als ’sehr unbefriedigend› bezeichnet Ascom insbesondere das Ergebnis des Teilbereichs Traffic. Die Gesamtjahres-Zielsetzung für Security Solutions liegt weiterhin bei einem Umsatzwachstum von ‹über 5%›, aufgrund der längerfristigen Massnahmen zur Rentabilitätsverbesserung könne aber kein positiver EBIT mehr erwartet werden, hiess es. Neuer Leiter der Sparte wird per 1. Oktober 2007 Fritz Gantert, früher CEO von Schaffner.
«Die Absichten der ZKB sind uns nicht bekannt»
Über mögliche Interessenten für die von der ZKB gehaltene ehemaligen Victory-Beteiligung von gut 20% am Konzern schwieg sich Ascom aus. «Die Absichten der ZKB sind uns nicht bekannt, wir nehmen aber nicht an, das ein langfristiges Engagement geplant ist», sagte der Sprecher, entsprechend früheren Aussagen der ZKB, wonach die Bank einen Abnehmer für die Beteiligung sucht. Weiter sagte der Sprecher, für Angaben zu einer möglichen Ausschüttung an die Aktionäre sei es zum heutigen Zeitpunkt noch zu früh. (awp/mc/gh)