Ascom und Fela müssen auf Entscheid zu Maut-Ausschreibung in Tschechien warten
Kapsch muss also weiter auf die endgültige Bestätigung des Auftrags im Wert von rund 640 Mio EUR warten. Der Entscheid soll am 23. Januar fallen, wie die Wettbewerbsbehörde am Mittwoch in Prag bekannt gab. Die Behörde habe beim Verkehrsministerium weitere Dokumente angefordert. Diese seien aber noch nicht eingetroffen, sagte ein Sprecher. Deshalb sei der endgültige Entscheid um eine Woche verschoben worden.
Fela und Ascom machen günstigeres Angebot geltend
Kapsch hatte den Zuschlag zur Erstellung eines Maut-Sysetms für Lastwagen in November erhalten. Das Konsortium Mytia um die Schweizer Firmen Fela und Ascom war ebenso unterlegen wie die italienische Autostrada. Die unterlegenen Gesellschaften fühlten sich unfair behandelt und reichten bei der Wettbewerbsbehörde Beschwerde gegen den Entscheid des Verkehrsministeriums ein. Mytia monierte insbesondere, dass ihr Angebot günstiger sei als jenes von Kapsch. Das tschechische Verkehrsministerium wies die Vorwürfe zurück, dass das Auswahlverfahren nicht transparent gewesen sei.
Einnahmen von jährlich 750 Millionen Franken erwartet
Trotz Verzögerung solle das Maut-System wie geplant am 1. Januar 2007 eingeführt werden. Die Maut soll auf den Autobahnen und Schnellstrassen und einigen weiteren Hauptverbindungen – insgesamt etwa 2100 Kilometer – für Lastwagen von über 12 Tonnen gelten. Verkehrsminister Milan Simonovsky erwartet Einnahmen für die Staatskasse von jährlich 10 bis 14 Mrd tschechischen Kronen (bis rund 750 Mio CHF).
(awp/mc/hfu)