«Ronny Pecik hat seine Unterstützung für meine Wiederwahl in den Verwaltungsrat zugesichert», erklärte Anttila anlässlich der Bilanzmedienkonferenz. Spekulationen um einen möglichen Showdown zwischen ihm und dem neuen Grossaktionär Ronny Pecik an der Generalversammlung vom 16. April sind damit für den Moment der Wind aus den Segeln genommen worden.
Suche nach neuem CEO
Zu den Unstimmigkeiten war es gekommen, nachdem Ascom-CEO Rudolf Hadorn vom Verwaltungsrat entlassen worden war, weil er Gespräche mit Pecik geführt hatte. Ascom sprach von einer Verletzung der Corporate Governance-Regeln, Pecik seinerseits nannte die Entlassung eine «Überreaktion» des Ascom-Verwaltungsrates und forderte die Rückkehr des Geschassten. Die Suche nach einem neuen CEO schreite zügig voran, sagte Anttila am Mittwoch vor den Medien. Ascom brauche wieder Verstärkung im Management.
Zwei Pecik-Forderungen erfüllt
Mit dem am Morgen bekannt gegebenen Dividendenverzicht und der Verkleinerung des Verwaltungsrates auf 6 von 8 Mitgliedern – Pierre Roy und Adrian Schmassmann treten nicht wieder an – kommt Ascom dagegen von Pecik in den letzten Wochen gestellten Forderungen nach. Das Unternehmen begründet den Verzicht auf eine Ausschüttung mit der konsequenten Umsetzung der im Oktober 2006 beschlossenen Strategie. So soll das organische Wachstum durch gezielte Akquisitionen beschleunigt werden. Konkrete Angaben zu anstehenden Übernahmen machte Interims-CEO Fritz Mumenthaler nicht, gerüchtehalber steht Ascom aber kurz vor der Übernahme zweier US-Unternehmen.
Unspektakulärer Jahresabschluss
Weniger Aufmerksamkeit als die Ausführungen Anttilas erhielten die vom Technologieunternehmen präsentierten Jahreszahlen 2006. Der Umsatz erhöhte sich um 2,1% auf 564,9 Mio CHF. Der Konzergewinn betrug 17,1 Mio CHF, der Gewinn aus den weitergeführten Geschäftsbereichen 33,2 Mio CHF, ein Plus von 18,6% – laut Mumenthaler ein «anständiges Resultat». Der Anstieg im Auftragseingang um 9% deute zudem auf eine solide Basis für weiteres organisches Wachstum.
Höherer Umsatz bei Wireless Solutions…
Von den beiden Kernbereichen erzielte die Sparte Wireless Solutions im Berichtsjahr einen um 2,5% höheren Umsatz von 285,9 Mio CHF. Der Direktvertrieb über die Ländergesellschaften verzeichnete ein Wachstum, während sich das OEM-Geschäft rückläufig entwickelte. Die EBIT-Marge lag bei 9,7% und damit innerhalb der konzerneigenen Vorgaben von 8-10%.
…hingegen Rückgang bei Security Solutions
Negativ entwickelte sich der der Spartenumsatz von Security Solutions, der um 10,7 Mio CHF zurückging. Zur Begründung nannte Ascom insbesondere einen spät im Jahr eingetroffenen Auftrag der Schweizer Armee, dessen Umsetzung erst im laufenden Jahr erfolgen werde. Der Auftragseingang der Sparte nahm um 13,8% auf 243 Mio CHF zu. (awp/mc/pg)