Ascom: Victory hat laut Pecik eigene Anteile verschoben

Spekulationen über den Ausstieg oder die Aufstockung seiner Anteile am Berner Telekomzulieferer dementierte er. Ausgelöst worden waren die Gerüchte durch den ausserbörslichen Handel von 16,15% der Ascom vergangenen Freitag.


Anteile in Gemeinschaftsunternehmen verschoben?
Die «Finanz und Wirtschaft» berichtete darauf am vergangenen Samstag, Pecik habe ihr versichert, seine Aktien nicht in ein anderes Gefäss verschoben zu haben. Nun machte der umstrittene Investor eine gegenteilige Aussage. Laut «WirtschaftsBlatt» wurden die Anteile in ein Gemeinschaftsunternehmen verschoben, das Victory mit dem russischen Multimilliardär Viktor Vekselberg gegründet hatte. Vekselberg kontrolliert zusammen mit der Victory bereits den Schweizer Industriekonzern OC Oerlikon.


Mehrheit zu teuer
Pecik hatte vor kurzem erklärt, der Kursanstieg bei Ascom habe ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Übernahme der Mehrheit an Ascom sei zu teuer geworden. Die Ascom-Aktie war im Januar auf bis zu 28,40 CHF geklettert, nachdem sie in den Monaten zuvor um 15 CHF gependelt war. Seither gab sie wieder nach und eröffnete am Mittwoch mit 20,35 Franken.


Kritik an Ascom-VR
Victory hält gemäss letzter Meldung 20,1% an Ascom, davon 5% via Optionen. Pecik kritisierte den Ascom-Verwaltungsrat scharf, weil dieser Konzernchef Rudolf Hadorn Mitte Februar entlassen hatte. Das von Juhani Anttila präsidierte Aufsichtsgremium warf Hadorn vor, mit Pecik über einen Machtwechsel im Verwaltungsrat verhandelt zu haben.


Kein Traktandierungsbegehren für GV
Pecik will den Verwaltungsrat von Ascom verkleinern und neu besetzen sowie einen Dividendenverzicht vorschlagen. Mit Spannung wird nun die Generalversammlung der Ascom vom 16. April erwartet. Allerdings gingen bis zum Ablauf der entsprechenden Frist keine Traktandierungsbegehren ein.


Banken reden gewichtiges Wort mit
Nächste Woche will Ascom an der Bilanzmedienkonferenz die Traktandenliste der Generalversammlung bekannt geben. Dann klärt sich auch, ob Anttila für eine weitere Amtsdauer zur Verfügung steht. Ein gewichtiges Wort mitzureden haben verschiedene Banken, die an Ascom beteiligt sind: die Deutsche Bank mit 13,4%, Vontobel mit 9,5%, Julius Bär mit 8% und Merrill Lynch mit 5,2%. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar