Die Studie «Enterprise Web 2.0 in Asia Pacific (Australia 2009)» wurde von Open Text in Auftrag gegeben. Über die Hälfte der Befragten bezeichneten Web 2.0 für Unternehmen als ein Muss. Ungefähr ein Drittel hat entsprechende Angebote geprüft, muss allerdings noch darüber entscheiden, wie die Technologie bestmöglich angewandt werden kann. Nur 10 Prozent der Befragten hegen keine Implementierungsabsichten. Gegenüber der ersten, im Jahr 2007 durchgeführten Studie zum Thema, spiegelt sich in der aktuellen ein wachsendes Interesse der Unternehmen an Web 2.0 wider.
Bunte und komplexe Matrix
Dazu John Brand, Research Director, Hydrasight: «Web 2.0 für Unternehmen stellt eine bunte und komplexe Matrix aus kulturellen Einflüssen, Sensibilitäten und Überlegungen dar. Dies trifft nicht nur für verschiedene Regionen, sondern auch auf der Ebene der einzelnen Unternehmen in derselben Region zu. Daraus ergeben sich Unterschiede, wie diese Technologie angenommen wird. Unsere Umfrageergebnisse zeigen, dass Unternehmen in Asien weiterhin unterschiedliche Sichtweisen und Antriebsfaktoren haben.»
Publishing im Mittelpunkt
Laut Studie sind Wikis, Blogs und kollaboratives Dokumentenmanagement die am weitesten verbreiteten Web 2.0-Anwendungen in Asien. Auch Twitter wird wegen seines potenziellen Marketingnutzens als wichtiges Tool genannt. Da sich diese Werkzeuge und Applikationen auf das Veröffentlichen von Inhalten konzentrieren, lassen die Studienergebnisse darauf schliessen, dass die Unternehmen permanent nach neuen Möglichkeiten suchen, die Prozesse rund um die Content-Erstellung, die Verfügbarkeit von Wissen und die Verbreitung von Informationen zu verschlanken und zu beschleunigen.
Web und Community Content droht Compliance-Risiko
«Behördliche und gesetzliche Auflagen treiben die Nachfrage nach Lösungen für Records Management, Archivierung und eDiscovery für elektronischen Content wie E-Mails oder Dokumente. Je häufiger Web 2.0 im Unternehmen genutzt wird, desto mehr werden sich die Verantwortlichen bewusst, dass sich Web und Community Content schon bald zu einem Compliance-Risiko entwickelt, wird er nicht zuverlässig und in geeigneter Form gemanagt. Rund 90 Prozent der Unternehmen in Asien planen eine Web 2.0-Implementierung oder sind gerade dabei. Damit stehen sie weltweit mit an der Spitze», so Matthias Tausendpfund, Solutions Consultant, Sales & Marketing, Open Text.
Wiki-Technologie verbreitet implementiert
Rund 45 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, Wiki-Technologie implementiert zu haben, während 36 Prozent Blogs nutzen. Zwar verfolgen die Unternehmen als primäres Ziel einen verbesserten Wissensaustausch. Allerdings sind sie laut Hydrasight zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht in der Lage, von weiteren Web 2.0-Vorteilen zu profitieren. Dazu zählen etwa eine Reduzierung des Datenvolumens, eine effizientere und effektivere Entscheidungsfindung, eine höhere Mitarbeiterproduktivität sowie Minimierung der Compliance-Risiken.
Geeignete Anwendungsszenarien noch Mangelware
«Obwohl das Interesse und die Verbreitung von Web 2.0 in Asien zugenommen hat, fällt es den Unternehmen noch schwer, geeignete Anwendungsszenarien zu bestimmen. Am wahrscheinlichsten ist, dass sich der Einsatz ähnlich wie beim E-Mail in der Vergangenheit vollziehen wird. Web 2.0 wird weiter zunehmen, allen Eindämmungs- und Kontrollversuchen zum Trotz. Hydrasight geht davon aus, dass Unternehmen, die Web 2.0-Philosophien entwickeln und entsprechende Technologien einsetzen, nicht nur ihr Informationsmanagement verbessern können, sondern auch Compliance-Auflagen zur Aufbewahrung von Content zuverlässiger erfüllen», resümiert John Brand. (hydrasight/mc/ps)