Nach dem Einbruch seines Geschäfts zu Jahresbeginn verbuchte ASML im abgelaufenen Jahresviertel Bestellungen im Wert von 394 Millionen Euro. Mit Umsätzen von 277 Millionen Euro übertraf das Unternehmen seine selbst gesetzten Ziele. Unterm Strich stand aber weiterhin ein Verlust von 104 Millionen Euro. Das ist etwas weniger als im Vorquartal und auch weniger als von Analysten erwartet. Vor einem Jahr hatte ASML bei Umsätzen von 844 Millionen Euro noch 192 Millionen Euro verdient.
Kostenstruktur verbessert
Um wieder schwarze Zahlen zu schreiben, müsse der Konzern bis Ende 2009 auf Quartalsniveau einen Umsatz von etwa 450 Millionen Euro erwirtschaften, betonte Unternehmenschef Eric Meurice. Dieses Umsatzniveau will ASML bereits im dritten Quartal erreichen. Die Bestellungen im zweiten Quartal deuteten auf eine Rückkehr zu einem normaleren Investitionslevel bei den Kunden hin. Dieser Trend dürfte in den nächsten Quartalen zu durchschnittlichen Umsätzen zwischen 400 und 500 Millionen Euro führen. Gleichzeitig sei die Kostenstruktur verbessert worden, um die Ausgaben bei einer Umsatzerholung im Rahmen zu halten.
Branche erholt sich allmählich
Die Wirtschaftsflaute hat die Chip-Industrie stark getroffen, unter anderem weil sie den schwächelnden Autoherstellern zuliefert. Langsam erholt sich die Branche aber wieder. Das Geschäft des weltgrösste Halbleiter-Herstellers Intel war im zweiten Quartal stärker angesprungen als gedacht, wie das US-Unternehmen am Dienstagabend mitgeteilt hatte. Intel gibt damit den Hoffnungen auf eine allmähliche Erholung in der Technologiebranche neue Nahrung. Auch der Halbleiter-Verband SIA hatte mehrere Monate hintereinander über ein wieder anziehendes Geschäft berichtet – allerdings auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. (awp/mc/ps/06)