AstraZeneca verfehlt Erwartungen – Prognose für 2008 leicht erhöht

Das Umsatzplus sei wegen der Konkurrenz von Generikaherstellern niedrigerer als erwartet ausgefallen, das Vorsteuerergebnis sei etwas zurückgegangen, teilte AstraZeneca mit. Dennoch erhöhte das Unternehmen bei der Zahlenvorlage in London seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr leicht. Die Aktie geriet nach Veröffentlichung der Zahlen unter Druck und verlor bis zum frühen Nachmittag 3,28 Prozent auf 2.062 Pence.


Umsatzrückgang bei Nexium drastischer
Die Erlöse stiegen den Angaben zufolge im Auftaktquartal von 6,96 Milliarden auf 7,677 Milliarden US-Dollar. Dreizehn von Thomson Financial befragte Analysten hatten zuvor mit 7,87 Milliarden Dollar gerechnet. Beim Magenmittel Nexium fiel der Umsatzrückgang angesichts des rückläufigen US-Marktes und des Wettbewerbs von Nachahmerherstellern mit ähnlichen Produkten drastischer als von den Experten erwartet aus. Zudem konnten der Blutfettsenker Crestor und das Mittel Seroquel zur Behandlung von Psychosen nicht so stark zulegen wie von den Analysten erhofft.


Operatives Ergebnis legt zu
Das operative Ergebnis habe von 2,17 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf 2,257 Milliarden Dollar zugelegt, hiess es weiter. Vor Steuern erzielte AstraZeneca einen Rückgang auf 2,143 (Vorjahr: 2,267) Milliarden Dollar – die Branchenexperten hatten mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau gerechnet. Restrukturierungskosten in Höhe von 117 Millionen Dollar und andere Sonderposten belasteten das Ergebnis. Der um Sondereffekte wie Synergien und Restrukturierungen bereinigte Kerngewinn, betrug 1,28 (Vorjahr: 1,07) Dollar je Aktie. Die Analysten hatten 1,23 Dollar erwartet.


Prognose leicht angehoben
Für das Gesamtjahr stellte Konzernchef David Brennan ein Kern-Gewinnwachstum je Aktie von 4,45 bis 4,75 US-Dollar in Aussicht. Als Grund nannte er die günstigen Auswirkungen eines schwachen Dollars. Ende Januar war das Unternehmen noch von 4,40 bis 4,70 Dollar (Vorjahr 4,38) ausgegangen. Leichte Entspannung macht sich nach der Einigung mit dem Generikahersteller Ranbaxy über das Magenmittel Nexium breit. «Die Einigung bringt mehr Klarheit und Stabilität und erlaubt uns, Investitionen in unsere Pipeline fortzusetzen», sagte Brennan. Mitte April hatte sich AstraZeneca in einer für die Pharma- und Generikabranche als richtungsweisend eingestuften Übereinkunft mit dem indischen Generikahersteller Ranbaxy geeinigt. Dessen vor der Marktreife und Zulassung stehendes Generikum hatte noch kräftigere Umsatzverluste bei Nexium befürchten lassen. (awp/mc/pg)

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