Dabei profitierte die Oltener Gruppe von höheren Energiepreisen, denn der Energieabsatz stieg gegenüber der Vorjahresperiode nur um 3% auf 70,1 Terawattstunden, wie Atel am Mittwoch bekannt gab. Im ersten Halbjahr war der Energieabsatz noch um 0,8% gesunken. Ausschlaggebend war der Ausfall des Kernkraftwerks Leibstadt AG von Ostermontag bis Ende August wegen eines Generatorenschadens.
Leibstadt Ausfall drückte Gewinn um 45 Millionen Franken
Wie Atel-Sprecher Martin Bahnmüller der Nachrichtenagentur sda sagte, drückte der Ausfall den Gewinn um rund 45 Mio CHF. Atel ist mit einem Anteil von 27,4% grösster Einzelaktionär des Kernkraftwerkes. Insgesamt weitete sich der Betriebsgewinn aber vor allem dank der erfolgreichen Handels- und Vertriebstätigkeit um 5% auf 382 Mio CHF aus. Aufgebessert wurde das Ergebnis durch Verkäufe von Liegenschaften und Wertschriften sowie von der positiven Entwicklung der Finanzbeteiligungen.
Prognosen für 2005 erhöht
Das Ergebnis sei angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen zufriedenstellend, heisst es in einer Medienmitteilung. Denn höhere Energiepreise bedeuteten nicht automatisch höhere Margen. Für das Gesamtjahr 2005 hat Atel die Prognosen erhöht und erwartet nun höhere Umsätze sowie leicht bessere operative Ergebnisse als im Vorjahr. Im August hatte der rund 8´000 Mitarbeitende zählende Konzern noch einen Umsatz sowie operative Ergebnisse im Rahmen des Vorjahres in Aussicht gestellt.
«Neue Atel» 2008
Die wenig liquide Atel-Aktie notierte am Mittwochmittag 0,6% fester auf 1´821 CHF. Keine weiteren Angaben machte Atel zum im September angekündigten Zusammenschluss mit der Westschweizer EOS und der Schweizer Tochter der französischen EDF. Die milliardenschwere Transaktion muss noch von den zuständigen Behörden im In- und Ausland genehmigt werden. Der Abschluss wird gemäss früheren Angaben bis Anfang 2006 erwartet. Spätestens 2008 soll die «neue Atel» dann operativ werden.
(awp/mc/hfu)