Insbesondere die Branchen Automotive, Cleantech, Infra-struktur, Transport sowie der Energiebereich bieten Schweizer Firmen Geschäftspotenzial, zumal in diesen Marktsegmenten ein signifikantes Wachstum erwartet wird.
Chancen insbesondere in den Bereichen Automotive, Cleantech, Infrastruktur, Transport und im Energiesektor
Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion Ende der 80er Jahre eröffneten sich neue Perspektiven bezüglich der Zusammenarbeit mit den Ländern Mittel- und Osteuropas. Die Märkte in Mittelosteuropa (Tschechien, Slowakei, Polen, Ungarn, Bulgarien, Rumänien) entwickelten sich rasch und werden auch in naher Zukunft zunehmend an Dynamik gewinnen. Daraus ergeben sich sozusagen vor der Haustüre für Schweizer Unternehmen viele neue Chancen, Produkte und Dienstleistungen in Mittelosteuropa intensiver abzusetzen. Diese Chancen liegen insbesondere in den Bereichen Automotive, Cleantech, Infrastruktur, Transport und im Energiesektor. Aber auch in den traditionell starken Exportbranchen wie Pharma und Maschinen gibt es noch beträchtliches Potenzial. Mittelosteuropa ist wegen seiner Nähe nicht zuletzt auch deshalb für Schweizer Firmen interessant, weil in diesem Markt über 90 Millionen Menschen leben, die Normen und Vorschriften der EU zu 100% übernommen werden und es dort eine gut ausgebildete und junge Bevölkerung gibt.
Die mittelosteuropäischen Länder sind jedoch für viele Schweizer Unternehmen noch weitgehend unbekannt. Aus diesem Grund führte der Aussenwirtschaftsförderer Osec die Veranstaltung «Forum Mittelosteuropa» durch und brachte dem interessierten Schweizer Publikum die Region wirtschaftlich, politisch, rechtlich und kulturell näher. Dazu wurden Fach- und Länderexperten eingeladen, die über ihre Erfahrungen in diesen Märkten berichteten. Unter anderem referierte Lech Walesa, Friedensnobelpreisträger und früherer polnischer Präsident über Mittelosteuropa, dessen Vergangenheit, die aktuelle Situation und die Perspektiven in der Zukunft. Lech Walesa sagte: «Wir haben die Epoche der Aufteilungen, der Grenzen und der Konflikte abgeschlossen, und wir sind in die Epoche des Intellekts, der Information und der Globalisierung übergegangen. In dieser neuen Epoche entsteht der Staat Europa.»
Reger Handel zwischen der Schweiz und Mittelosteuropa
Polen, das als einziges Land in Europa im 2009 ein BIP-Wachstum aufweist, und Tschechien erholen sich relativ gut von der jüngsten Wirtschaftskrise, die ihnen auch zugesetzt hat. Anzeichen der Erholung waren aber schon sehr früh zu sehen. Bedenkt man, dass Tschechien und die Slowakei rund 25% des Bruttosozialproduktes der Region Mittel- und Osteuropa erwirtschaften, wird deutlich, welchen grossen Einfluss diese Erholung auf die gesamte Region haben dürfte. Im 2010 werden in den meisten Ländern der Region denn auch positive Wachstumszahlen erwartet.
Die Schweizer Exporte nach Polen und Tschechien konnten in den ersten sieben Monaten ein kräftiges Wachstum verzeichnen. Bezüglich Polen betrug das Wachstum 17% (Stand Ende Juli), bezüglich Tschechien sogar über 20% (Stand Ende Juli). Die wichtigsten Schweizer Exportbranchen nach Mittelosteuropa sind Chemie / Pharma, Maschinen und Elektronik, Metalle und Metallwaren und Präzisionsinstrumente / Uhren. Das Handelsvolumen zwischen der Schweiz und den mittelosteuropäischen Staaten (Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien) lag per Ende 2009 bei über CHF 10 Mrd.
(Osec/mc/hfu)